DENNER/SHERMANN - Masters Of Evil

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VÖ: 24.06.2016
Bandinfo: DENNER/SHERMANN
Genre: Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

Der Ausdruck „Old School Heavy Metal“ wird gerne mal verwendet. Bei der einen Band trifft er weniger zu, bei der anderen mehr. Für DENNER/SHERMANN gilt, dass er wirklich einhundertprozentig zutrifft. Egal, ob man die treibenden Riffs nimmt, den Double-Bass oder den Sänger, der sich viele Anlehnungen bei Rob Halford von JUDAS PRIEST holt, aber auch Parallelen zu KING DIAMOND zieht.

Wobei es zu KING DIAMOND eine eindeutige Verbindung gibt, ist dieser doch als Sänger von MERCYFUL FATE bekannt und das vorliegende Album "Masters Of Evil" ist das erste Solo-Werk der beiden MERCYFUL FATE-Gitarristen Michael Denner und Hank Shermann. Diesen Background hört man auf „Masters Of Evil“ vom ersten bis zum letzten Song, packen die Jungs doch in die acht Nummern genau das, was der eingefleischte Fan von ihnen erwartet, nämlich 80er Heavy Metal, der zur Abwechslung mal nicht modern abgemischt ist, was heißen soll, wir haben einen Sound voller Erinnerungen.

Wie das ganze klingt, kann man sich bei zwei Stücken schon im Web ansehen, weil sie als Single veröffentlich wurden: „Angel’s Blood“ und „Son Of Satan“. Wobei vor allem der zweite hervorzuheben ist, bei dem sowohl der eröffnende Chorus als auch die düsteren Drums und beklemmenden Riffs eine dichte Atmosphäre hervorrufen, die ganz im Stil von MERCYFUL FATE gehalten sind. Wechselnde Tonlagen beim Gesang, von normal bis zu Screams, die wohl aufgrund des Anlegens von Folterwerkzeugen hervorgerufen wurden [mit Sicherheit - unsere Anthalerero ist eben sehr konsequent; d.Korr.], ändern die Stimmung dieser Paradenummer immer wieder und man ist am Ende des vielfältigen Sechs-Minuten-Teiles sicher, dass dies auf jeden Fall einer der besten Tracks, wenn nicht die absolute Top-Nummer des Albums ist.

„The Wolf Feeds At Night“ erinnert stimmlich stark an Ozzy, dazu die entsprechend gut gespielten Doppel-Gitarren-Attacken, und man fühlt sich um Jahrzehnte zurückversetzt, in die Zeit, als der Heavy Metal in der Hochblüte war.

Das melodischere „Pentagram And The Cross“ lebt erneut von den Gut-Böse-Gegensätzen bei den Vocals, die entsprechend von Mr. Denner und Mr. Shermann und auch von Snowy Shaw an den Drums unterstützt werden.  

Auch wenn ein Song mal nachdenklich-ruhig beginnt und die Soli sehr verspielt wirken, ist er bald wieder auf der knackigen heavy Linie, die sich durchs Album zieht. Bestes Beispiel dafür: der Titeltrack „Masters Of Evil“.

Die weiteren Nummern wie „Servants Of Dagon“, „Escape From Hell“ und „The Baroness“ schlagen alle in die gleiche Kerbe: Starker Sound, Vocals die mal geerdet sind und dann abheben, jeder einzelne Song auf unterschiedliche Weise von Schlagzeug und Bass angetrieben, sodass man nicht loskommt. Zwischendurch Auflockerung durch starke Soli oder melodische Akustikgitarren, die ziemlich unerwartet kommen, aber gerade deswegen auch ihre volle Wirkung zeigen.

Inhaltlich (Lyrics) ist „Masters Of Evil“ sehr dunkel und düster, gleichzeitig abgerundet und abgesteckt. Der Hörer wird in eine mystische Welt geführt, wo dunkle, übersinnliche Geschichten erzählt werden und man grausige Alpträume erlebt. 

Fazit: Ein Album, das einerseits von den äußerst klassisch gespielten Metal-Gitarren lebt, andererseits aber auch von den sehr vielfältigen Vocals von Sänger Sean Peck. Die Höhen und Tiefen, die er trifft, erinnern an OZZY oder KING DIAMOND.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (26.06.2016)

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