Lutece - From Glory Towards Void

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VÖ: 15.01.2016
Bandinfo: LUTECE
Genre: Black / Death Metal
Label: Dooweet Agency
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Lineup  |  Trackliste

LUTECE ist der antike Name von Paris und gleichzeitig Heimat einer interessanten Band. Der Name geht auf das keltische Wort luto- bzw. luteuo für Sumpf zurück. Sumpf beschreibt allerdings keinesfalls die Assoziationen, welche die fünf epischen Krawall-Rabauken mit "From Glory Towards Void" wecken. Viel naheliegender sind da schon die berühmten unbeugsamen Gallier rund um Asterix, denn LUTECE machen keine Gefangenen, leisten modernen Einflüssen gegenüber erbitterten Widerstand und haben offensichtlich Spaß dabei.

Mit "Let the Carnyx Sound Again" wird der gallische Widerstand eröffnet. Bei der auch auf dem originellen Albumcover dargestellten Carnyx handelt es sich laut Wikipedia um ein bei Kriegszügen eingesetztes Blasinstrument der Kelten, dessen Schalltrichter häufig die Form eines Wildschweinkopfes hatte (Obelix lässt grüßen). Einerseits motivierten ihre Klänge die eigenen Truppen (man denke nur an den mächtigen Troubadix), andererseits demoralisierten sie den Feind (sogar Julius Cäsar hatte Respekt vor der Carnyx). Zitat eines römischen Dichters: "Ihre Trompeten waren wieder von einer eigentümlich barbarischen Art, sie blasen hinein und lassen einen rauen Laut ertönen, der an die Wirren des Krieges erinnert".

"From Glory Towards Void" ist vielleicht nicht von solch eigentümlicher barbarischer Art, klingt jedoch definitiv rau und eignet sich hervorragend als Untermalung für die Wirren des gallischen Krieges. Dieser Krieg bringt in "Melted Flesh" Fleisch zum Schmelzen, vergiftet Feinde in "The Venom Within", verursacht mit seinem rasenden und zugleich lieblichen "Labyrinth of Souls" schwere Traumata und errichtet sich mit "Architects of Doom" sein eigenes Denkmal. Nachdem der schwerverdiente Ruhm errungen wurde, hinterlässt der Krieg naturgemäß eine gewisse Leere ("From Glory Towards Void"). Diese füllen LUTECE jedoch bis zum Album-Finale "What Lies Beyond" gekonnt mit schwermütigen und epischen Melodien, ohne dabei ihren Elan, ihre Härte und ihren Druck zu verlieren. Angesichts dieser erhabenen Black/Death Metal-Klänge fällt einem glatt der Himmel auf den Kopf! Und die Römer laufen um ihr Leben...



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Captain Critical (16.03.2016)

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