LUCER - Bring me Good News

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VÖ: 25.03.2016
Bandinfo: LUCER
Genre: Rock
Label: Mighty Music
Lineup  |  Trackliste

LUCER werden als die aktuell vielversprechendste Nachwuchsrockband aus Dänemark gehandelt (auch wenn der Bandname an sich phonetisch jetzt eher unglücklich gewählt erscheint…aus gut unterrichteten Quellen war es mir jedoch möglich, in Erfahrung zu bringen, dass der Name einem alten Motorrad entlehnt wurde und weder etwas mit dem italienischen „luce“ für Licht oder gar einer Verballhornung des englischen „Loser“ zu tun hat). So weit, so gut. Das Trio wurde von den beiden Brüdern Lasse und Anders Bogemark (das o denke man sich bitte durchgestrichen…also ø quasi eher ein ö *grins*) noch unter dem Namen L.A. CONNECTION gegründet, wurde 2015 umbenannt und durfte MIKE TRAMP auf seiner letztjährigen „Nomad“-Tour durch Europa begleiten, sowohl als Support, als auch als seine Backing Band, was die sympathischen Jungs auch bravourös und unaufgeregt meisterten (vgl. hierzu meinen Livebericht).

Mit „Bring Me Good News“ haben LUCER nun genauso unaufgeregt ihr Debut-Album an den Start gebracht…nun, in der aktuellen Situation Europas und der Restwelt wären gute Nachrichten mal nicht so verkehrt… Musikalisch spielen LUCER relativ schnörkellosen, modernen Rock, der für meine Ohren einen starken englischen Akzent aufweist. Fast ein bisschen wie OASIS, also, ich meine: wenn die es jemals auch nur halbwegs verstanden hätten, ansatzweise sowas wie hörbare und nicht nervende Musik zu fabrizieren (was sie aber nie geschafft haben), würde das wohl so ähnlich geklungen haben.

Mit „Midnight Sun“ starten LUCER ihre Scheibe mit einem straighten Rocker, der recht eindringlich die Qualitäten der drei Dänen zeigt: Hochmelodische Songs mit tollen Refrains und basisch klingenden Arrangements…eben unaufgeregt und für ihr doch sehr junges Alter absolut abgeklärt. Das folgende „Something Original“ trägt deutliche OASIS-Züge, und „Too Late“ könnte in der Form sogar auf einem Album ihres bereits erwähnten dänischen Musikerkollegen und Mentors MIKE TRAMP stehen. „Go Easy On Me“ erinnert fast ein bisschen an US Rock, und nach dem balladesken „I Don’t Wanna Know“ tönt der Titeltrack des Albums indes fast schon ein bisschen harsch und kantig aus den Boxen. Es folgen weitere 4 Songs, die sich nahtlos ins harmonische Gesamtbild fügen. Moderner Rock, schnörkellos - aber nie halbgar, gut arrangiert mit einem unglaublichen Gefühl für zwingende Hooks.

LUCER schaffen es mit ihrem Debut vom Fleck weg, mich nachhaltig zu begeistern. Auch wenn die akustische Nähe zu OASIS teilweise sehr präsent ist, hat das dänische Trio trotzdem genügend Eigenständigkeit, um aus der Masse der Veröffentlichungen im poppigeren, radiotauglichen Rock Sektor herauszustechen. Ich bin überzeugt, dass wir von den drei sympathischen Dänen noch Einiges hören werden; dafür werden alleine schon die angekündigten Europa-Tour-Aktivitäten von März bis November (sowohl alleine als auch – Never Change A Winning Team – wieder in Kombination mit MIKE TRAMP) sorgen.   



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: MH (22.03.2016)

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