Adept - Sleepless

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VÖ: 19.02.2016
Bandinfo: Adept
Genre: Hardcore
Label: Napalm Records
Lineup  |  Trackliste

Post-Hardcore aus Schweden? Jap, aus Schweden! Und das nicht erst seit gestern, sondern bereits seit über 10 Jahren! ADEPT geben mit "Sleepless" nun auch ihr Debüt unter der Ägide des österreichischen Labels NAPALM RECORDS. 2013 verdeutlichte "Silence The World" bereits in Nuancen, dass immer häufiger träumerische Melodien Einzug in die Musik von ADEPT halten sollen und "Sleepless" ist sowohl mit dem Titel, als aber auch dem Artwork der endgültige Beweis, dass man dieses Element in noch intensiverer Form in die Musik integrieren möchte. Eigentlich sollte "Sleepless" schon 2015 erscheinen, doch durch Probleme waren plötzlich alle Studioaufnahmen futsch und man durfte das Teil neu aufnehmen. Sachen gibt's...

Sei's drum, nun hat uns der neue Silberling erreicht und will mit Aufmerksamkeit gewürdigt werden. Der Opener "Black Veins" erinnert sehr stark an die Kollegen von ARCHITECTS, was insbesondere durch das ausladende Intro verdeutlicht wird, wo eine dichte Atmosphäre im Vordergrund steht. Im Folgenden knallt der Song zwar auch mit einer gewissen Gewalt aus den Boxen, besinnt sich aber immer wieder auf ruhige Momente und weist als Gesamtes auch keine klare Struktur auf. Etwas gewöhnungsbedürftig, doch auf der anderen Seite durchaus interessant. "Wounds" wirkt zu Beginn sehr positiv antreibend, gibt sich dann aber doch einer gewissen Depression hin und verliert sich meiner Ansicht nach in einem sehr unspektakulären Chorus, der die wuchtigen Strophen in keinster Weise aufzufangen weiß. Mit "Dark Clouds" verdeutlicht sich diese Problematik leider in negativer Form, denn auch hier fällt insbesonders ins Gewicht, dass sich der Track wie Kaugummi zieht. Man hat das Gefühl, einen zähen Brocken erklimmen zu müssen, der versucht, Spannung aufzubauen, am Ende aber einen Erdrutsch verursacht. Mir fehlt besonders in den melodischen Parts jegliche Inspiration, denn ein Song klingt, was das betrifft, wie der andere. Dadurch manifestiert sich ein roter Faden auf der Scheibe, der dem Gesamtpaket schlichtweg nicht gut tut. Die Songs liefern musikalisch weiß Gott keine mittelklassige Qualität ab, lassen aber eine gewisse Seele vermissen. Was hebt diese Platte von anderen ab? Mir fehlen Highlights, Sekunden, in denen ich als Hörer total angesprochen und aus dem Sitz gerissen oder emotional zurückgedrückt werde. Daher fällt es mir auch enorm schwer, noch weitere Songs rauszupicken und eine Empfehlung auszusprechen.

Was sich mit dem Opener noch nach einer interessanten Reise anhörte, endet für mich persönlich in einem Pool aus unspektakulären Songs, die alle zwar top produziert sind, nach außen hin aber nichts zu vermitteln wissen. Immer wieder habe ich den Versuch gestartet, diese Platte in ruhigen Momenten auf mich wirken zu lassen, doch genau das schlug ein ums andere Mal fehl. Im Normalfall nicht das beste Zeichen, das man dem Künstler und seinem Werk signalisieren kann. Dennoch bleibt dies am Ende des Tages eine rein subjektive Ansicht, die der ein oder andere vielleicht sogar ins genaue Gegenteil umzukehren weiß. Mich konnte "Sleepless" leider gar nicht von sich überzeugen und so bleibt aber nach wie vor die Hoffnung, dass ADEPT es beim nächsten Mal wieder besser machen.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Sonata (21.02.2016)

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