Our Survival Depends On Us - Scouts On The Borderline Between The Physical And Spiritual World

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VÖ: 06.11.2015
Bandinfo: OUR SURVIVAL DEPENDS ON US
Genre: Doom Metal
Label: Van Records
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Es wurde bereits lange erwartet und angekündigt, das dritte Album der Salzburger Doom-/Sludge-Band OUR SURVIVAL DEPENDS ON US. Und wie bereits zuvor entpuppt man sich nicht unbedingt als Freund kurzer Titel: "Scouts On The Borderline Between The Physical And Spiritual World". Wie erwartet ist nun dieses dritte Album der ganz große Wurf geworden. Vieles hat bereits darauf hin gedeutet, ein paar Fragmente in diversen Trailern hier, ein neues Video zu einem kompletten Song dort. Doch erst im Zusammenhang entfaltet das Werk seine komplette Wirkung.

Eröffnet wird das Album vom Intro "Tunes Of Judgement", das von dem noch nebulösen Projekt KRAMATACH aufgenommen wurde. Glocken, Trommeln, Gemurmel und Gitarren stimmen auf das ein, was da noch kommen möge. Danach setzt das erste, richtige Stück "Let My People Go" regelrecht flott ein. Ein Doom-Kracher allererster Güte, mit viel Schmiss dargeboten und regelrecht eingängig. Der Text basiert auf dem bekannten Gospel und wird in der Fassung von Diamanda Galás dargeboten. "Children Of The Dawn" basiert wiederum auf dem Stück einer alten irischen Folk-Band namens A LOUDEST WHISPER. Dieses dreht sich im Original um die Sage von König Lir, dessen Kinder in Schwäne verwandelt wurden. Die Interpretation von OSDOU ist unglaublich intensiv und verwendet das Original nur als grobes Gerüst. Beeindruckend auch der an BATHORY erinnernde, durch Donnern untermalte Teil, gesprochen von Steindor Andersen und das Finale, welches von Matt McNerney feinfühlig gesungen wird.

"The Bloody Path" ist eine reine Ambient-Nummer aus der Feder von HJ Gmeilbauer, welches an sein sehr zu empfehlendes, eigenes Projekt THELEMA erinnert. Auch hier trägt der großartige Gesang die Nummer. Wer diesen Part übernimmt wird in den Credits nicht erwähnt, ich glaube es aber an Hand der Stimme zu erkennen. Da es aber in den Credits nicht erwähnt wird, wird es im Sinne der Band sein, es nicht zu verraten. Dass man es mit diesem Album nicht mit einem gewöhnlichen Metal-Album zu tun hat, dürfte mittlerweile klar geworden sein. Und dennoch überrascht "Mountains Of My Home" als reine, Klavier und Gesang basierende Ballade, die von Mucho Kolb gesungen wird. Danach folgt mit "Sons And Daughters" erneut eine sehr lange Doom-Komposition, die mich ein wenig an die ruhigeren bzw. epischeren PRIMORDIAL erinnert. Dieses Stück birgt in meinen Ohren auch den einzigen Schwachpunkt des Albums. Direkt von Anfang an singt eine weibliche Stimme über die Riffs, hier wäre etwas weniger durchaus mehr gewesen.

Das letzte "richtige" Stück "A Sacred Heart" wurde bereits frühzeitig als hervorragend umgesetztes Video veröffentlicht und hat bereits im Vorfeld sehr überrascht, hat man es hier doch mit einer Ballade zu tun, die von Bartholomäus Resch beeindruckend intoniert wird. "The Manifesto" ist genau das. Ein von einer weiblichen Stimme vorgetragenes Manifest, untermalt mit Ambient-Klängen. Was sich vielleicht auf dem Papier etwas zusammen gewürfelt anhört macht vor allem dann Sinn, wenn man die beteiligten Musiker kennt, die sich nicht unbedingt "nur" als Band sehen, sondern als Künstlerkollektiv, deren Spirit vor allem auf der Neudegg Alm spürbar wird, ist Bassist Barth doch der Organisator der legendären Sonnwend Feiern. Keine Frage, auf dieses Album muss man sich zu 100 Prozent einlassen. Aber es lohnt sich. Hut ab vor dieser Band!

Von Ván Records gibt es neben der schicken Digipak-CD auch zwei Vinyl-Versionen.



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Alex M. (08.01.2016)

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