Port Noir - Neon

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VÖ: 30.10.2015
Bandinfo: PORT NOIR
Genre: Dark Rock
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Um die Zeit zwischen zwei Alben zu überbrücken, bringen die schwedischen Elektro-Rocker von PORT NOIR eine EP mit vier Songs heraus.
Ihr musikalischer Einfluß ist breit: laut eigenen Angaben reicht er von KRAFTWERK über JOHNNY CASH, MUSE, RAGE AGAINST THE MACHINE bis zum Pop der 80er. Das hört und vor allem sieht man bei ihrem neuen Werk, konkret beim Video zur Single "Neon". Warum? Wegen dem Typen, der im weißen Anzug und mit ein wenig Freddy Mercury Optik über den Disco-Dancefloor schwebt. Das ist einfach klassisch-schräg 70er und 80er. Und für die jungen Fans: so war man damals wirklich unterwegs - das ist kein Witz, sondern bittere Realität. 

Beim Songschreiben selbst wird eine Kombination aus Elektro-Rock, Pop und Dark Rock gewählt. Man könnte statt Pop auch Disco einsetzen, das trifft es genau so. Der kleinste Anteil ist auf jeden Fall dark und düster, nicht umgekehrt, möchte ich das metallische Publikum auf unserer Seite gleich mal vorwarnen.

Der Opener "Neon", der auch der Titletrack ist, überzeugt damit, dass er sehr melodisch ist, und Gesang und Instrumente sehr schön aufeinander abgestimmt sind. "Neon" hat Ohrwurm Qualität und man kann dazu sehr gut tanzen bzw. der Rhythmus geht in die Beine. Es ist ein Song, der massentauglich ist und seinen Weg in die Charts finden kann, wenn ihn die richtigen Leute hören. Zusätzlich ist das Video dazu sehenswert, was ihm sicher einigen Aufschwung bringen wird.

"Heathens", der zweite Song der EP ist düster und träge. Die Melodien schleppen sich ein wenig dahin und gleichfalls die Gitarren-Riffs. Die Schwere des Liedes, das gedehnte Singen und so manch verzerrter Ton weisen dieses Teil schon eher in die Dark-Ecke.

Bei "De Revuelta" könnte man vielleicht ein klein wenig Rap heraushören. Wieder ist die Grundstimmung leidend und leicht düster, aber die hellen Gitarren- und Programming-Töne lassen ihn nicht 100 % abdriften, sondern er schwebt viel mehr im Elektro-Bereich herum. Das eine oder andere heavy Riff ändert nichts daran.

"Down Your Road..." - du liebe Güte, was ist denn das für ein ellenlanger Titel? War das nötig? - "... I've Seen The Devil Talking" ist wieder eine Mischung aus einer leicht flachen Melodie, viel Elektro und gelegentlichem Schwung, sowie hier und da düsteren Bass-Einsätzen. Irgendwie nicht sehr überzeugend, wie er sich so dahin entwickelt, der liebe Song. Ein wenig mühsam das Teil, muss ich ehrlich gesagt sagen.

Bewertung - huch, ich tu mir ein bisschen schwer. Ich hab mir bei Dark Rock ehrlich gesagt etwas Anderes erwartet. Der Pop-Anteil ist leider wirklich sehr hoch. "Neon" klingt zwar recht nett und geht ins Ohr, aber die anderen drei Songs bleiben nicht hängen und sind für mich fast austauschbar.

 



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (25.12.2015)

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