Giuda - Speaks Evil

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VÖ: 20.11.2015
Bandinfo: Giuda
Genre: Glam Rock
Label: Burning Heart Records
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Lineup  |  Trackliste

„Rock is finally dead!”, das behauptete Gene Simmons in einem Interview im "Esquire Webzine" vom September 2014. "… the craft is gone…“

Nun, solange es noch Bands wie GIUDA gibt, wage ich zu behaupten “Neee! Rock lebt!”

Mit ihrem dritten Longplayer „Speaks Evil“ liefert uns das italienische Quintett nach „Racey Roller“ und „Let’s Do It Again“ wiederum ein solides Werk bestückt mit feinstem 70s-inspirierten Sound, angelehnt an einige der großen Rocker der Ära: STATUS QUO, SLADE, MUD… Selbstironische Lyrics, hin und wieder ein etwas verhalteneres „Oi!“, das an frühere Punk-Tage erinnert und eingängige Melodien sorgen zehn Tracks und 34 Minuten lang für kurzweilige Unterhaltung.

Der erste Track ist auch gleichzeitig die aktuelle Single „Roll The Balls“, eine lustige Nummer, die schon ein bisschen entschuldigend beschreibt, dass Rock’n'Roll nicht nur von Working-Class-rebellisch-rauschigen Menschen gemacht wird, die dunkle Brillen und Bärte tragen, sondern auch von normalen, gut gebildeten und gepflegten Typen, deren härteste Droge Aspirin ist. Weiter geht’s mit „It Ain’t Easy“. Der Song könnte glatt aus einem dieser 50s-Rock’n'Roll-Musicals kommen, “Grease“ oder so, sehr Up-Beat. Das ist überhaupt der rote Faden, der sich durchs Album zieht. Schnörkellose, aber sehr melodische Kompositionen, zum Teil herrlich unbedarfte Lyrics darüber, wie man die Girls erobert, nur um sie dann wieder zu verlieren, und über allem liegen diese messerscharfen Vintage-Gitarrenklänge. Die Vocals auf dem Album teilen sich Leadsinger Ntendarere‚ Tenda‘ Damas und Lorenzo Moretti. Beide bringen ihren eigenen Charakter in die Tracks. Bisschen rau-rotzig, was Signor Tenda betrifft, ein wenig weicher bei Moretti.

Meine persönlichen Favoriten sind „Watch Your Step“ und „Working Class Man“, ein Song, der inhaltlich auf jeden Fall ein bisschen vom Rest abweicht, ein Track über den harten Kampf im Leben eines Arbeiters. Aber im Grunde genommen sind alle Nummern auf dem Album handwerklich einwandfrei. Sie sind bunt, die GIUDA!

Fans von Glam-Rock’n'Roll mit einem Hauch Punk kommen hier bestimmt auf ihre Kosten.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Betti Stewart (27.11.2015)

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