Girlschool - Guilty As Sin

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VÖ: 13.11.2015
Bandinfo: GIRLSCHOOL
Genre: Rock
Label: Silver Lining Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Stolze sieben Jahre sind seit „Legacy“ (zum Review) in die Lande gezogen. Die mittlerweile Mittfünfzigerinnen aus London, die sich 1978 zusammengefunden haben, sind aber immer noch eine cool Arsch-tretende Rockpartie, die den Spirit der „guten alten Zeit“ adäquat in die moderne Zeit hinüberretten konnte.

Die oben erwähnten sieben Jahre Albumpause stimmen ja – wie Insider sicherlich wissen – nicht so ganz, 2011 schob man zum 30-jährigen Jubiläum des „Hit And Run“-Albums eine Revisited-Edition nach, neues Material gab es von der Mädchen-Schule aber seit 2008 keines mehr. Und GIRLSCHOOL legen auf dem von Chris Tsangarides (JUDAS PRIEST, THIN LIZZY) in den Ecology Room Studios in Kent in England aufgenommenen Album gleich einen Traumeinstand hin: Sowohl „Come The Revolution“, das schnellere „Take It Like A Band“, als auch der satt dahin-stampfende Titelsong sind Ohrwürmer par excellence, wenngleich es Kim McAuliffe und Enid Williams bei Letzterem mit der Dauerwiederholung des Refrains ein wenig übertrieben haben.

Vocal-technisch bestechen beide Damen mit einer enormen Bandbreite. Gerade die mittlerweile 56-jährige Kim McAuliffe hat sowohl die kratzbürstig-widerspenstige, wie die gefühlvoll-romantische Seite („Treasure“, „Awkward Position“) nahezu blind verinnerlicht. Dazu reichen uns GIRLSCHOOL eine coole Cover-Version des BEE GEES-Disco-Schmachtfetzen „Staying Alive“, sowie auch in der zweiten Albumhälfte simple, immer leicht nach zu grölende, oft an wirklich großen Ohrwürmern kratzende Beiträge á la „Painful“, „Everybody Loves (Saturday Night)“, sowie mit „Night Before“ den wohl schnellsten GIRLSCHOOL-Track seit einer gefühlten Ewigkeit.

Sicher kann man den in die Jahre gekommenen Amazonen aus Grossbritanien eine gewisse Vorhersehbarkeit attestieren, aber immer dann, wenn der Rezensent eine gewisse Berechenbarkeit zu fühlen begann, überraschen die Grandmas des Rocks mit pfiffigen Ideen und beweisen einmal mehr, dass Spritzigkeit („uppps“, darf man das bei einer All-Female-Band überhaupt so sagen?) weniger mit dem biologischen Alter, als mit der zugrundeliegenden Einstellung zu tun hat.

Legendary All-Girl British Hard Rockers



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (12.11.2015)

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