OPERATION: MINDCRIME - The Key

Artikel-Bild
VÖ: 18.09.2015
Bandinfo: OPERATION: MINDCRIME
Genre: Progressive Melodic Metal
Label: Frontiers Records
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

Der ehemalige QUEENSRYCHE Mastermind Geoff Tate holte für das neue Projekt OPERATION: MINDCRIME eine ganze Menge bekannter Musiker zusammen, um den ersten Teil „The Key“ einer musikalischen Trilogie auf die Beine zu stellen. Wie üblich beschäftigt er sich bei diesem Album nicht mit einfachen Themen sondern es kommen Politik, Weltwirtschaft und Sozialkritik in den Songtexte-Topf. Wie seine anderen Werke ist es ein ambitioniertes Konzept Album bzw. eine Konzept Reihe und nichts für den durchschnittlichen Metal- bzw. härteren Musik-Liebhaber.

Die Überschrift lautet „Progressive Metal“, aber man findet hier so viele Stilrichtungen quer durch die metallische Angebotspalette, dass man irgendwann nicht mehr weiß, ob das nun alles zusammenpasst oder nicht. Da findet man Nu-Metal, Rock, softe Sachen, psychedelische Anleihen oder Songs, die fast Schlaflieder sind. Stilmixes in den Songs und eingestreute, eigenwillige Gesangs- bzw. Instrumentalpassagen ließen mich gelegentlich an eine neue Richtung denken: IWNWIW-Metal. (na, kommt wer drauf?).

Anders formuliert: Mir ist das Album bereits zu progressiv. Ich empfinde es eher als eine willkürliche Aneinanderreihung von Stücken, denen der rote Faden fehlt. Tates Stimme ist natürlich unverkennbar wie eh und je und musikalisch wird qualitativ einiges geboten. Aber insgesamt zieht das Ding nicht – zumindest nicht bei mir.

Wenn man sich die Aussage von Tate liest, scheint es aber so, dass dies von ihm beabsichtigt ist: „Operation: Mindcrime ist keine Band, sondern ein Musik-Projekt von Menschen mit ähnlichem Geschmack um ein gemeinsames Ziel zu erreichen“. Stellt sich die Frage, was das Ziel ist: Verwirrung? Unsichere Blicke? Fragende Gesichter? Gähnen?
Das Songwriting lag vor allem bei ihm, Kelly Gray und Randy Gane, alle anderen konnten aber genauso ihren Einfluss und ihre Richtung einbringen und so die musikalische Landschaft des Albums färben.

Zum Reinschmökern und sich selbst ein Bild machen, würde ich die Songs „The Stranger“ oder „Hearing Voice“ empfehlen. Das rockigere „Life Or Death?“ hat auch was. Eine erste Hörprobe findet sich unten im Video.

Fans von Geoff Tate und kompliziertem Progressive Metal werden natürlich bei so einem Album zuschlagen. Wer sich aber von einem musikalischen Werk Energie und Elan erwartet, der sollte die Finger davon lassen. Teilweise ist es nämlich sehr düster und schleppend. Im Endeffekt finde ich, dass es sich hier um 12 eher farblose und dahindümpelnde Songs handelt, denen sowohl eine grundlegende Stil-Richtung, Biss und Überzeugung, sowie die Genialität der hoch gelobten QUEENSRYCHE Werke fehlen.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (16.09.2015)

ANZEIGE
ANZEIGE