Hungryheart - Dirty Italian Job

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VÖ: 29.06.2015
Bandinfo: Hungryheart
Genre: Hard Rock
Label: Tanzan Music
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Lineup  |  Trackliste

Die Italiener HUNGRYHEART melden sich mit ihrem dritten Album “Dirty Italien Job” zurück. Tja – in diese Namensgebung mag man einiges hinein interpretieren. Vor allem auch, wenn man das Cover sieht. Da können die Gedanken schon mal ordentlich in Richtung „dirty“ gehen. Aber nein, das mach ich nicht. Ich halte meine Gedanken keusch und nüchtern (wer’s glaubt) und sehe die Namensgebung auf das Album bezogen. Das heißt in anderen Worten: Ich glaube, es war ein ganz schönes Stück harte Arbeit, dieses Album zu produzieren.
Prüfen wir mal nach, ob das der Wahrheit entspricht und hören wir ins Album rein. Sind die Jungs ihrem bisherigen Stil treu geblieben? Hat sich was verändert? Was bekommen wir 2015 von ihnen geliefert?

Seit dem Vorgänger „One Ticket To Paradise“ sind gut fünf Jahre vergangen. Eine lange Zeit, in der sie viel Erfahrung bei Auftritten und in der Zusammenarbeit mit anderen Musikern sammeln konnten. Unter diesen sind so bekannte Namen wie HOUSE OF LORDS, VINNY APPICE, ISSA oder KELLY KEELING. Und auf dem neuen Album merkt man, dass sich einiges getan hat. All die Erfahrungen, die in diesen Jahren gesammelt wurden, fließen nun ein in das neue Werk ein. Natürlich hat man noch immer die gleiche Stilrichtung wie bei den anderen zwei Alben, also klassischen, gut gemachten Hard Rock. Zusätzlich trifft dieser nun auf weitere Stil-Elemente, die sich angesammelt haben, da jeder etwas anderes aus den letzten Jahren mitgenommen hat. Die neuen Elemente integrieren sich aber sehr stimmig und sorgen so für die Eigenstellung jedes einzelnen Songs.

Grundsätzlich dominiert aber eine Richtung: Die Jungs drehen zumeist die Zeit zurück und lassen einen teilhaben am Hard-Rock-Sound der 80er. Was HUNGRYHEART abliefern, kann man locker mit damaligen Größen vergleichen. Die Songs sind flott, rockig, gut gesungen, fast immer mit den für Hard-Rock-typischen Backing-Vocals und zahlreichen eingängigen Refrains. Gitarrentechnisch überwiegen die klassischen Riffs und eine leicht jaulende Lead-Gitarre.
Die zwölf Songs sind alle feinfühlig und mit viel Erfahrung geschrieben, sehr melodiös und stimmig. Egal ob sie nun in Summe fetzig-rockig sind oder richtig schöne Kuschelrock-Schnulzen, die unter die Haut gehen. Die Kombination aus Gesang und Instrumenten ist bei jedem Stück perfekt aufeinander abgestimmt, sodass man von einem Hörgenuss zum anderen kommt.

Anspieltipps: Das etwas ruhigere „Shoreline“, das vor allem von der leicht rauchig-rauen Stimme Josh Zighettis lebt, das flotte „Bad Love“, das schön rockig kommt und wo man die ganze Zeit mit dem Fuß mitwippen muss. Auch der Refrain lädt hier umgehend zum Mitsingen ein. Der Song kommt euch ein wenig bekannt vor? Stimmt, es könnte sein, dass er euch schon mal woanders über den Weg gelaufen ist, es ist nämlich ein Cover von ERIC CLAPTON.

DEEP PURPLE-Feeling kommt am Anfang von „Time For The Letting Go“ auf und das liegt natürlich am Keyboard, das sehr an den Stil der 70er erinnert. Der Rest des Songs bzw. vor allem der Chorus sind aber wieder ganz auf 80er getrimmt. Dazu noch ein paar moderne Elemente und man bekommt eine Zeitreise geliefert.

Auch der letzte Song des Albums, „All Over Again“, ist noch mal ein richtiger Leckerbissen. Ein wenig vom Bass dominiert, sehr melodiös, mit eingängigen Riffs, super gesungen – sowohl von Josh als auch all den anderen, die für die Backing-Vocals zuständig sind. Nette Rhythmus-Wechsel mit ruhigen Teilen und musikalischen Höhepunkten machen diese Nummer interessant und sorgen dafür, dass man sie gleich wieder anhören will. Tolle Gitarre dann im zweiten Teil des Songs, wo richtig schön auf den Höhepunkt und das Ende hin gearbeitet wird.

Fazit: „Dirty Italien Job“ ist eine toll gemachte Hard Rock-/AOR-Scheibe, die leider ein paar Jahrzehnte zu spät auf den Markt kommt. HUNGRYHEART hätten im letzten Jahrtausend ihren Weg weit nach oben gemacht.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (02.08.2015)

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