Walking With Strangers - Terra

Artikel-Bild
VÖ: 12.06.2015
Bandinfo: Walking With Strangers
Genre: Metal
Label: Burning Heart Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Man hatte das Gefühl, dass sich das schwedische Metalcore-Gefüge WALKING STRANGERS nach dem 2011-Release des Debüts "Hardships" schnurstraks im Abwärtssog des überflutetenen Modern-Metal-Genres wiederfand. Um das Quartett war's wirklich still geworden. Man hat sich eine Pause und Zeit dafür genommen, die musikalische Richtung zu justieren. Bis auf ADEPT hatte man es im skandinavischen bis dato nämlich wirklich schwer, mit modernem Metal amerikanischer Prägung zu punkten. Kann man den Nordmännern kaum verübeln, denn erstens gab's (und gibt's auch heute noch) mehr als genug davon und zweitens war "Hardships" zwar zweifelsfrei ein ordentliches, aber in zu seltenen Momenten eigenständiges Album. Vier ganze Jahre später kehren die Jungs mitsamt leichter Veröffentlichungs-Verspätung mit "Terra" (sollte eigentlich Anfang Mai erscheinen) zurück.

Was hat sich bei den Schweden in dieser Zeit also getan? Offensichtlich ziemlich viel, wie die erste Single "False Flag" zeigen sollte. Die ist nämlich durchaus representant für das komplette Album: Harmonischer, musikalischer und vor allem eigenständiger. Die Gitarrenarbeit mit ihren Post-Rock Anleihen und ihrer angenehmen Melodiösität erinnern in einer autarken Art und Weise, wie sie auf den Hörer einwirken, an Genre-Leckerbissen wie ERRA, IN HEARTS WAKE oder auch DAYSEEKER. Das hebt Songs wie "Carry The World" oder das anschließende "Echoes" auf eine emotional greifbare Ebene.

Dies ist gleichzeitig auch der größte Pluspunkt, den "Terra" auffährt. Es wirkt lebendig, klingt erfrischend und steht für sich. WALKING WITH STRANGERS haben sich damit eine eigene Identität (ohne Klargesang) erschaffen und dadurch einen großen Sprung gemacht. Selbst bei den Instrumentals "Shores To Another World" und dem nach dem Albumtitel benannten Outro gibt es wenig zu meckern, da sie die wunderbare Atmosphäre, die "Terra" umgibt, zweifelsfrei bekräftigen und die Schweden 2015 als sehr selbstbewusste und handwerklich enorm gewachsene Band abbilden, die natürlich noch Luft nach oben hat, sich aber auf einem sehr guten Weg befindet und sich somit nur knapp hinter den absoluten Core-Highlights des Jahres platzieren wird.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Pascal Staub (20.06.2015)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE