Strangelet - First Bite

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VÖ: 12.12.2014
Bandinfo: Strangelet
Genre: Heavy Rock
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Aus Heilbronn kommt eine neue, frische, unverbrauchte junge Truppe namens STRANGELET. Ihre Musik ist nicht leicht einzuordnen. Mal ist es Hard Rock, dann überwiegt der Einfluss von Southern Rock, im nächsten Moment ist es bluesig. Mal hört man SLASH oder GUNS N’ ROSES raus, dann klingt das Keyboard total nach DEEP PURPLE, aber in Summe ist es doch was anderes. Bei Songs wie „Hell And Back“ denkt man sogar an ZZ TOP, bei anderen lugt BON JOVI um die Ecke ("Hiding Star"). Man hört quer durch das Album, wo die Wurzeln der Band liegen – nämlich in der Rock-Musik der 70er und natürlich vor allem beim Hard Rock der 80er.

Die Melodien kommen gut, die Instrumente sind erdig und ehrlich, das Schlagzeug (Juhuuu – endlich mal ein Mädel an den Drums!) ein hämmerndes Uhrwerk im Background, recht dominant der Bass, irgendwie witzig und frech ab und zu das Keyboard. Die Gitarren halten sich an die klassischen Riffs und Lead-Läufe. Über allem Stefans rauchig-rockige Stimme, die recht gut zu diesem erdigen, ursprünglichen Rock-Sound passt.

Die junge Band aus Deutschland hat „First Bite“ komplett selbst konzipiert, realisiert und finanziert und dabei auch bewusst einige Label-Angebote abgelehnt, da sie der Überzeugung sind, dass ihr Album „First Bite“ einzig und allein das wiederspiegeln soll, was STRANGELET ausmacht und nichts anderes.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall „Stillborn“: Ein ruhiges Stück mit Klavierklängen, viel Keyboard und geschickt gesetzten Schlagzeug- bzw. Lead-Gitarre-Einsätzen. Die Vocals schmeicheln sich um die Melodie und beim Refrain werden gemeinsam sehr schön die Höhepunkte herausgearbeitet. Ab der vierten Minute wird dieses längere Stück knackig und flott, der Schmusesong ist verschwunden, weil bei diesem Gitarren-Solo hat man keine Ruhe mehr zum Schmusen.

„Catching Fire“ ist ein ganz toller Gitarren-Song, mit einem Hauch Southern Rock und Keyboard-Sound der 70er-Jahre, der ab der Mitte einen leichten Rhythmus-/Stil-Wechsel vollzieht in Richtung heavier und flotter.

Für das Duett „All That’s Left“ half Nici, eine Freundin der Band, aus. Eine gute Wahl, denn ihre und Sänger Stefans Stimmen harmonieren in diesem Song sehr gut und winden sich emotionell um die Melodie. Die Instrumente treten für diesen Song in den Hintergrund und lassen die Klarheit und Ausdrucksstärke der Vocals auf den Hörer wirken.

Fazit: STRANGELET sind jung, hungrig, und aus Heilbronn. Eine flotte Hard-Rock-Gang, mit – welch Wunder und hoffentlich bleibt es auch länger so – einem Girl am Schlagzeug. Stark an den 80ern orientiert, hört man oftmals ihre Vorbilder heraus, was aber bei älteren Semestern nette Erinnerungen aufkommen lässt. Auf jeden Fall hört man, dass ihnen Musik – und vor allem diese Art von Musik – einen Riesenspaß macht. Die fetzigen Stücke machen auf jeder Rockfete gute Figur.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (03.06.2015)

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