Crystal Ball - Liferider

Artikel-Bild
VÖ: 22.05.2015
Bandinfo: CRYSTAL BALL
Genre: Melodic Hardrock
Label: Massacre Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Nachdem die Herren von CRYSTAL BALL 2013 mit "Dawnbreaker" eine neue Ära eröffneten, zieht der Schweizer Express nun weiter und haut uns das bereits zweite Werk mit Neu-Sänger Steven Mageney um die Ohren. "Liferider" widmet sich verschiedenen Lebenssituationen und versucht, diese musikalisch zu entfesseln. Für einen Track hat man sich sogar Verstärkung in Form von BATTLE BEAST-Fronterin Noora Louhimo ins Boot geholt.

"Mayday!" zwingt zum Start zumindest meine Wenigkeit nicht dazu, einen Hilferuf auszusprechen, ganz im Gegenteil. Das Ding groovt, rockt und besticht mit rotzigen Strophen, die einen Refrain anstimmen, der mit sofortiger Wirkung den "Mitgröl-Modus" aktiviert. Ähnlich wie auf "Dawnbreaker" fabrizieren die Jungs um Scott Leach hardrocklastigen Melodic Metal mit leichtem Hymnencharakter. CRYSTAL BALL haben sich schon immer dadurch ausgezeichnet, dass sie ein extrem gutes Gespür für Melodien haben, die auf den Punkt genau funktionieren. Den Beweis treten sie mit der ersten Single "Eye To Eye" an, die ein fulminantes Gesangsduell zwischen Steven und Noora, ihres Zeichens BATTLE BEAST-Röhre, an den Start bringt. Hier treffen zwei Musiker aufeinander, die wissen, wie eine Nummer zu klingen hat, die "Balls" hat und dennoch in keiner Sekunde die melodische Komponente vernachlässigt. Apropos Balls... "Balls Of Steel" hält natürlich auch, was der Titel verspricht. Ein geiles kurzes Synthie-Intro leitet nach vorn marschierende Riffs und ballernde Drums ein, Steven kreischt ins Mic und boom, das Ding kracht. Nie klangen CRYSTAL BALL härter, nie zogen sie so straight ihre Linie durch und verstanden es dennoch, Refrains mit Hymnencharakter zu komponieren. Auch die zweite Single "Paradise" macht da keine Ausnahme, bedient sich bei ähnlichen Elementen und wirkt dennoch eigenständig genug, um sich vom Rest abzugrenzen.

Für die ganz treuen Fans unter euch haben die Jungs aber natürlich auch Songs aufbereitet, die der eher Power-Metal-lastigen Schiene treu bleiben. Da sei das stampfende "Hold Your Flag" genannt, das mit seinem bombastischen Refrain jedes Herz höher schlagen lässt. Mein eigentliches Highlight auf dieser brettharten Platte verkörpert allerdings eine Ballade. "Bleeding" spricht mich nicht nur mit seinen durchaus emotionalen Lyrics an, sondern punktet insbesondere mit toller Arbeit an der Akustikgitarre und einem mehrstimmigen Steven Mageney, der hier mal wieder aufzeigt, was für ein grandioser Sänger er ist. So haben CRYSTAL BALL am Ende zwar Gefallen daran gefunden, eine härtere Gangart an den Tag zu legen, vergessen dabei aber niemals ihre Wurzeln und verstehen es sogar, ruhigere Töne an den Mann bringen. Wo "Dawnbreaker" nach dem für mich enttäuschenden "Secrets" ein Schwenk in die richtige Richtung war, setzt "Liferider" genau diese Marschroute weiter fort und zeigt die Schweizer in meinen Augen so stark wie nie!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Sonata (13.05.2015)

ANZEIGE
ANZEIGE