Pandorium - The Human Art Of Depression

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VÖ: 27.02.2015
Bandinfo: Pandorium
Genre: Thrash Metal
Label: Bret Hard Records
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Lineup  |  Trackliste

„The Human Art Of Depression”, der Erstling von PANDORIUM, lässt sich verdammt gut an: druckvolle Gitarren, orientalisch angehauchte Melodien, fette Thrash-Riffs. Das funktioniert knappe zwei Minuten hervorragend – bis die Vocals einsetzen. Die irgendwo zwischen Hetfield-Sprechgesang und Death-Growls angesiedelten Vocals klingen eher wie das, was ein alter, überforderter Chuck Billy an einem schlechten Tag zusammenbringt. Das klingt in den besten Fällen durchschnittlich, in den schlechteren eher nervig-amateurhaft („From Entirety To Individual“, „When Darkness Falls" ). Auch bleibt kein Text, kein Refrain, keine Vocal-Line im Gedächtnis hängen.

Verdammt schade, denn musikalisch spielen die Jungs aus Deutschland in der Oberklasse. Ihre Musik hat ihre Wurzeln klar im Bay-Area-Thrash der aggressiveren Sorte, wie ihn etwa TESTAMENT oder DEATH ANGEL zelebriert haben. PANDORIUM geben dem ganzen aber ihre ganz eigene Note – die Songstrukturen sind ziemlich progressiv und erinnern oft an MEKONG DELTA, das schnell-melodiöse Gitarrenspiel an Death Metal der technisch feinen Klinge wie PSYCROPTIC oder an US-Power-Prog wie bei NEVERMORE und die düster-orientalische Atmosphäre an MELECHESH.

So kommt eine ganz feine Mischung zustande, die von progressiv-abwechslungsreich („Mankind Has Failed“, „The Human Art of Depression”) über aggressiv-modern („From Entirety To Individual“) bis hin zu düster-groovig („When Darkness Falls“) alle Stückerln spielt. Positiv fallen dazu noch gelungene Melo-Death-Einsprengsel („Restrain And Sustain“) sowie die immer wieder eingeschobenen südländisch-klassischen Akustikgitarren-Parts auf. Und die Produktion ist absolut zeitgemäß, mit Druck ohne Ende und fein herausgearbeiteten Gitarren.

Als Fazit bleibt hängen, dass „The Human Art Of Depression“ mit einer besseren Gesangsleistung sicherlich knapp an die Höchstpunktezahl herankommen würde, so bleibt es leider bei einer knapp überdurchschnittlichen Wertung. Leute mit einer höheren Toleranz für Vocal-Performances können ruhig ein bis zwei Punkte zur Wertung dazuzählen…



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Luka (12.03.2015)

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