Furyon - Lost Salvation

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VÖ: 23.02.2015
Bandinfo: Furyon
Genre: Metal
Label: Dream Records
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Lineup  |  Trackliste

FURYON, ein Quintett aus Großbritannien, macht das, was derzeit viele tun: den Stil der Metal-Bands der 80er mit neuen Elementen anreichern und somit einen eigenen Stil kreieren.

Gleich vorweg kann ich sagen, sie machen das recht gut. Alle Songs sind heavy, viele klingen ein wenig düster-melancholisch. FURYON liefern nicht unbedingt den Stil und Rhythmus, wo man gleich nach dem ersten Reinhören sagt, das ist jetzt der Mörder-Hammer. Hier muss man sich Zeit nehmen und öfter reinhören, dann jedoch bleibt viel hängen bzw. man gewinnt jedem Song was ab. Dass hier jemand ein gutes Händchen fürs Songwriting hat, hört man jedem Stück an. Alle haben ihren Stil, eine Aussage, und das besondere Etwas, das ein Alleinstellungsmerkmal bringt. FURYON gewinnen mit der Zeit, das heißt von Song zu Song und von Anhören zu Anhören.

Das neue Album „Lost Salvation“ besticht durch Eigenständigkeit und dem Können, Kontrapunkte zu setzen, andererseits überzeugt mich total die tolle Stimme von Sänger Matt Mitchell. Sie kommt mal schön und dann rau, mit Höhen und Tiefen, welche die Lyrics betont und harmonisch mit den Instrumenten zusammenspielt. Ich persönlich finde sie sexy und lasziv und kann mich da nicht satt hören – andere sprechen von „psychadelisch“. Ja, so könnte man es auch nennen. Ich bevorzuge jedoch die laszive Sichtweise. Aber diesbezüglich wird sich wohl jeder seine eigene Meinung bilden.

Nun zu den einzelnen Songs:
Nach dem mit Synthie-Klängen angereicherten Einstieg vom Opener „All That I Have“ ist man gleich mittendrin im Furyon Stil. Die Melodien sind eher langsamer und im Mid-Tempo Bereich angesiedelt, leicht düster, fast immer ein wenig melancholisch bzw. mystisch.

Es geht aber auch anders, wie der zweite Song, der Titeltrack, zeigt. „Lost Salvation“ bietet Metal mit powervollen Riffs, einem peitschenden, vorantreibenden Rhythmus und einem starken Bass. Klingt verdammt gut, wenn man die Lautstärke hoch dreht und nach ein paar Sekunden der Bass so richtig heavy einsetzt. Matt hält sich anfangs etwas zurück und lässt die Kollegen an den Instrumenten machen, vollen gesanglichen Einsatz liefert er beim bzw. ab dem Refrain. Dadurch erhält man einen schönen Kontrapunkt und einen eleganten Rhythmuswechsel.

„These Four Walls“ ist groovy und tw. recht langsam, jedoch nicht im Stil eines Lovesongs. Es zeigt schön ihren Stil. Daher ist es von Vorteil, sich das Video anzusehen, wenn man wissen will, wie sie drauf sind.

Das danach folgende „Scapegoat“ bringt den nächsten knackig-düsteren Einstieg mit im Hintergrund wummernden Bass. Bald kommt die Stimme aus der Dunkelheit und vermischt sich gekonnt mit den Instrumenten. Die Melodie wechselt geschickt und setzt mal Schwerpunkt auf Gesang und dann wieder auf die Gitarren. Sehr gut und interessant gemacht, wie sich die Takte langsam um einen herum schlängeln und diverse Sachen im Kopf auslösen.

Im leicht düsteren US-Metal-Stil, mit viel Bass und dem Wechselspiel Gesang und Gitarren geht es weiter. Die Lyrics lassen einen regelmäßig mitfühlen, so wie bei „Resurrect me“ oder „Wiseman“. Immer wieder gelingt ihnen das perfekte Setzen von Kontrapunkten bzw. spannungsgeladener Rhythmuswechsel. Der Stil geht von groovig, wie bei „Left It With The Gods“, bis zu fetzigem Rock und Metal à la „Good Sky“, wo man gerne mitrockt, oder „What You Need“, was eine Mischung aus allem ist.

„Lost Salvation“ von FURYON ist ein Album, wo man öfter reinhören muss, um die Schönheit der Kompositionen in den gelegentlich düster-melancholisch klingenden Songs zu entdecken. Die Jungs bieten aber auch fetzigen Rock&Metal im Stil der 80er, und mir persönlich gefällt die wirklich gute und teilweise so richtig schön lasziv klingende Stimme von Sänger Matt Mitchells. Ob er das so beabsichtigt hat, weiß ich nicht. Da müssten wir ihn mal fragen. (Den Smiley nach diesem Satz erspar ich mir – ihr könnt ihn euch aber gerne denken.)



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (02.03.2015)

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