Elvellon - Spellbound

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VÖ: 30.01.2015
Bandinfo: Elvellon
Genre: Opera Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

ELVELLON sind eine junge aufstrebende und sympathische Symphonic-Metal-Band aus Deutschland, die in Eigenregie ihre erste EP "Spellbound" aufgenommen haben. Das Debüt um Sängerin Nele wird am 30. Januar erscheinen und hier sollten insbesondere die NIGHTWISH Veteranen unter euch aufhorchen! Man hat sich z.B. unter anderem die Dienste von Ron Koprivica gesichert, der ein paar Violin-Aufnahmen zur EP beigetragen hat, um das letzte Bisschen aus den Songs herauszukitzeln.

Schon in ihren jungen Jahren haben ELVELLON akribisch an ihren Songs gefeilt, um mit dem Debüt ein ganz besonderes Stück Musik zu kreieren. Dass ihnen das mehr als eindrucksvoll gelungen ist, verdeutlicht der Opener "Oraculum". Allein die Chorparts aus dem Intro lassen eine unvermeidbare Ähnlichkeit zu anderen Größen des Genres aufkommen, doch um diesem Konkurrenzdruck überhaupt standhalten zu können, bedarf es schon großer Kunst. Genau das gelingt ELVELLON mit "Oraculum". Der Song bindet den Hörer mit der ersten Sekunde an sich und spätestens als die samtweiche Stimme von Sängerin Nele einsetzt, ist es um einen geschehen. Das Ding punktet nicht nur mit seiner fetten Catchiness, es erzeugt auch eine unfassbar dichte und wunderschöne Atmosphäre. Das hier ist die absolute Königsklasse, von der wir sprechen.

Wenn die Jungs und das Mädel es sich zum Ziel gesetzt haben, schon mit dem Opener ordentlich Eindruck zu hinterlassen, so ist es ihnen zu 100 Prozent gelungen. Die große Frage an jener Stelle ist immer die, ob ein derart hohes Niveau überhaupt weiter transportiert werden kann. Die Antwort heißt ja! "Born From Hope" beginnt mit ruhigen Klängen, lässt in den folgenden Sekunden aber los und entwickelt sich zu einer sehr energischen und zugleich emotionalen Nummer, die in jedem Moment zu begeistern weiß. Ich bin wirklich erstaunt, was ELVELLON mit ihrem Debüt auf die Beine gestellt haben, denn ich bin sehr weit davon entfernt zu behaupten, dass das Ding unprofessionell wirkt. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Orchestrierungen wirken echt und wurden mit Bedacht platziert, Sängerin Nele ist mit einer wunderschönen Stimme gesegnet und neben all den harmonischen Klängen überrascht uns doch immer wieder eine ordentliche Gewalt an Gitarrenriffs, was ganz besonders beim hochdramatischen "Dead-End Alley" zum Ausdruck gebracht wird. Hier zeigt Nele im übrigen auch auf, dass sie sehr viele Facetten in ihrer Stimme besitzt, was mir sehr zu gefallen weiß.

Neben dem treibenden "My Wings", das unter der Konkurrenz des Openers oder auch "Born From Hope" leider etwas untergeht, erwartet uns mit Abschluss der EP aber noch eine ganz besondere Überraschung. "Shore To Aeon" ist eine achtminütige Akustikballade... ja, richtig gehört, eine Akustikballade, die sich eben auch nur genau dieser Elemente bedient. Für mich ist es hier die GANZ große Kunst, über einen derart langen Zeitraum von acht Minuten die Spannung mit ganz einfachen Mitteln hoch zu halten. Und genau hier zeigt eine Band wie ELVELLON die Ecken und Kanten, die sie von anderen Genregrößen abkapselt. Sich auf den Lorbeeren auszuruhen, man würde z.B. wie NIGHTWISH zu ihren besten Zeiten klingen wäre ein Leichtes, doch die jungen Deutschen beweisen mit "Shore To Aeon", dass sie Vollblutmusiker sind, die am Ende des Tages nur ihre eigenen Visionen verwirklichen wollen. Ich kann von dieser EP nur mit großer Begeisterung berichten und hoffe auf einen SEHR baldigen Release eines vollwertigen Albums. Support!!!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Sonata (23.01.2015)

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