SONS OF CROM - Riddle Of Steel

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VÖ: 12.09.2014
Bandinfo: SONS OF CROM
Genre: Epic Metal
Label: Debemur Morti Productions
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Lineup  |  Trackliste

“Riddle of Steel” ist kein Sammelwerk von einzelnen, unabhängigen Songs, sondern die Geschichte eines einsamen Kriegers und seines Schicksals. Es werden die Widrigkeiten, mit denen er konfrontiert wird, besungen. Und natürlich seine Kämpfe, einerseits philosophischer, andererseits barbarischer Natur.

Die Geschichte, die erzählt wird, ist uns nicht ganz unbekannt – hier haben wir ziemlich viel Conan der Barbar vorliegen. Auch die Namen passen – Crom ist der für die Saga erfundene Gott, und die Cimmerer das Volk, das ihm huldigt.

Musikalisch liefert das Album nicht den Standard-Pagan-Metal, den man im ersten Moment vermuten würde. Hier steckt mehr Melodie drin, unterschiedliche Richtungen, ein Klavierstück und eher wenig Pagan bzw. Viking-Metal, – viel besser ist wohl ihre eigene Beschreibung, nämlich dass sie epischen Heavy Metal spielen und Geschichten erzählen.

Gleich mit dem Opener “Myrkrarfar” zeigen die beiden Musiker, dass sie musikalisch sehr vielseitig sind. Einerseits gibt es Anlehnungen zum Trash-Metal, andererseits ruhigere Parts, teilweise auch Chorgesang, der sogar an die lateinischen Kirchengesänge erinnert. Bei „Master Of Shadows“ gibt es recht klassische Metal Riffs und ein wenig Keyboard. Melodiös gemacht, sowohl die harten, wilden Sequenzen, als auch die ruhigeren Teile, bei denen eine akustische Gitarre gespielt wird. Der Gesang ist bei beiden Stücken eher rau und wild – passend zur Geschichte.

„Golden Gates“ ist ruhig, jedoch ein düsterer Song, der eine melancholische Stimmung verbreitet. Viel akustische Gitarre, Chor und Sprechgesang unterstreichen dieses Bild. “Call of the Black Mountain” bietet wieder heavy Riffs, diffizile Solos und ein dominierendes Schlagzeug. Der Gesang ist düster, hart, fast Black Metal. “Cimmerian Dance” ist ein reines Instrumentalstück, es wechseln unterschiedliche Stile und Rhythmen, mal schnell, mal langsam. Manche Passagen klingen stark nach Folk und die Tänze der Cimmerer werden vorstellbar.

„Victory“ – ganze 12,11 Minuten lang – ein episches Werk, das schon vor einigen Monaten als Single veröffentlicht wurde. Kann sein, dass sich hier die Geister scheiden, ob so ein langes Stück nötig ist. Der Song ist eine eigene Geschichte an sich, wirkt nachdenklich und rückblickend. Er ist langsam und ruhig, teilweise Chorgesang, dann wieder Sprechgesang. Man bekommt den Eindruck, hier ist ein Geschichtenerzähler am Werk.

Zum Ausklang gibt es noch „Seven Spells“. Ein Instrumental-Klavierstück, das man auch in einem klassischen Konzertsaal hören könnte. Das mag mehrere Bedeutungen haben. Wahrscheinlich wird diesen Song jeder anders sehen. Für mich bedeutete er den Frieden, den der Held schlussendlich gefunden hat.

Fazit: ein musikalisches Heldenepos, gespielt und gesungen von einem vielseitigen Duo aus Schweden und Finnland. Epischer Heavy Metal mit Anlehnung zu Pagan und kombiniert mit Klassik – keine leichte Kost.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (10.09.2014)

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