Philm - Fire From The Evening Sun

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VÖ: 12.09.2014
Bandinfo: PHILM
Genre: Progressive Rock
Label: Silver Lining Music
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Lineup  |  Trackliste

Ja, ja der Dave Lombardo. Ener der wohl einflussreichsten Metal-Drummer aller Zeiten hat seit 2010 zusammen mit Gerry Nestler (CIVIL DEFIANCE) ein Experimental-Prog-Rock-Monster namens PHILM am Start. Nach dem „Harmonic“-Debüt von 2012 (via Ipecac Recordings) konnte man erst unlängst einen Deal bei UDR-Music (u.a. MOTÖRHEAD) einsacken und mit „Fire From The Evening Sun“ liegt erneut eine nicht ganz leicht verdauliche, musikalisch aber immens vielschichtige Veröffentlichung vor.

SLAYER-Freunde werden bei Experimental und Prog natürlich schon aufgehört haben zu lesen. In der Tat, mit seinem ex-Betätigungsfeld haben PHILM genau gar nichts zu tun, eher vielleicht mit FANTŎMAS, bei denen Lombardo ja nach wie vor aktiv ist oder den MELVINS (wo Lombardo kurzfristig ebenfalls engagiert war). Natürlich färbt auch das Songwriting von Gerry Nestler dementsprechend ab, wodurch eine leichte CIVIL DEFIANCE-Nähe nicht wegzuleugnen ist. Generell ist PHILM sehr viel Prog, sehr experimentell, das Trio (Francisco "Pancho" Tomaselli komplettiert die Band am Bass) versteht es aber diese positive Verrücktheit in wirklich guten und Großteils auch nachvollziehbaren Songs zu kanalisieren. Das spiegelt sich gerade in den weichen, natürlich clean gesungenen Gesangspassagen von Nestler wieder, obschon der Kerl auch richtig fies dahin-krächzen kann und dies auch das eine oder andere Mal tut.

Am zugänglichsten ist sicherlich das abschließende, schon fasst an relaxte Lounge-Musik erinnernde „Corner Girl“ gewordem wenngleich gerade dieser Track in keiner Weise sinnbildlich für das Gesamtwerk „Fire from the Evening Sun“ herangezogen werden sollte. Da schon eher der mit X Windungen versehene Opener „Train“, das mit orientalischen Einflüssen kokettierende „Lady Of The Lake“, das nahezu komplett aus dem Ruder laufende „Blue Dragon“, die Zwei-Minuten-Spiel- und Raserei „Fan Boy“, sowie dessen Pendant in Form des mit über sechs Minuten längsten Track des Albums „Turn In The Sky“, der elegisch eingeleitet erst nach und nach seine wahre Pracht preisgibt.

Structured, Concise Experimental-Prog-Movements



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (08.09.2014)

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