SEETHER - Isolate And Medicate

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VÖ: 04.07.2014
Bandinfo: SEETHER
Genre: Alternative Rock
Label: Spinefarm Records
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Lineup  |  Trackliste

SEETHER haben ja erst vor kurzem eine recht umfassende Retrospektive ihres Schaffens vorgelegt ("Seether: 2002-2013"). Nach “Holding Onto Strings Better Left to Fray” (2011) erscheint dieser Tage das neue Studio-Langholz der Alternative/Modern Hardrocker. Machte das „Greatest Hits“-Programm der Doppel-CD noch einigen Spaß und ließ das eine oder andere nostalgische Gefühl hochkommen, so macht „Isolate And Medicate” recht bald klar, warum die Band eher an der Spitze der zweiten Rock-Liga agierte. Zwar immer mit der konkreten Aussicht auf großes Spielfeld und Gage, aber doch ein wenig zu wohlbekannt und unoriginell, um den Sprung nach oben zu schaffen. Ein kleiner Erstligaausblick wurde ihnen ja vor allem mit der Amy Lee-Kollaboration„Broken“ gewährt.

Im Stile der US-CollegeRadio-(Hard)Rock-Elite (CREED, THREE DOORS DOWN etc.), mit ein bißchen NICKELBACK, moderner Härte (a la SYSTEM OF A DOWN & Co.) und (Post-)Grunge-Referenzen (etwa NIRVANA auf der ersten Auskoppelung "Words As Weapons") tönen die Songs nicht schlecht und präsentieren ein ums andere Mal dieselben Ingredienzien…sehnsüchtig-wehmütiger Gesang von Fronter Shaun Morgan, auf positiv getrimmter, strukturierter Grundaufbau der Songs, in die dann ein fetter Riff einfährt (etwa bei „My Disaster“ oder „Keep The Dogs At Bay“), melodiöser Refrain, fertig. Die eine oder andere (Halb-)Ballade ("Crash" oder „Save Today“) rundet das (gute) Stangenwarenprogramm ab. Zusätzlich lassen einen etwa das sägende „See You At The Bottom“ oder das mit Keyboard aufgepeppte “Same Damn Life” die Ohren spitzen. Live hätte die Band sicher Spaß gemacht, fiel jedoch dem engen Zeitkorsett am diesjährigen Novarock zum Opfer.

Alles auf dem neuen Album der Exil-Südafrikaner wurde zwar in der einen oder anderen Form schon mal auf Tonträger gebannt, auf „Isolate And Medicate” allerdings wieder gut zusammengemischt und -gesetzt. Eines ist das Trio aber auch im Jahre 2014 nicht: originell. Aber es muß ja nicht immer neu erfunden sein, manchmal schmeckt Aufgewärmtes ja recht vollmundig…vor allem wenn man Hunger hat. Der erhoffte Hochkaräter ist das Album allerdings nicht...hab ich schon das dämliche Albumcover erwähnt?



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (06.07.2014)

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