Serpent Venom - Of Things Seen & Unseen

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VÖ: 27.06.2014
Bandinfo: Serpent Venom
Genre: Doom Metal
Label: The Church Within Records
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Lineup  |  Trackliste

Steht man drauf sich die pure Verdammnis a la SAINT VITUS, CANDLEMASS, SOLITUDE AETURNUS und REVEREND BIZARRE in die Hörmuscheln zu knallen und sich durch schleppende, stampfende Riffs voller Verzweifelung und Pessimismus ins Bodenlose zu verlieren, liebt man es, eine tonnenschwere Last auf seine Schulter zu wissen, die einen träge und ausgelutscht in aller Tiefe zurücklässt, dann steht endlich mit der neuen SERPENT VENOM neues Seelenfutter ins Haus.

SERPENT VENOM, nach ihrem Erstling „Carnal Altar“ hochgejubelt, einige Touren hinter sich und das Line-Up neu gemischt (Gitarrenquäler Pete ist raus und hat Platz für Roland Scriver gemacht), setzten ihren Weg zur vollkommenen Depression weiter fort und knüpfen fast nahtlos an ihren Erstling an.

Mit dem Opener „The Penance You Pay“ bleibt einem vom Beginn an, auch im tiefsten Sommer, das langsame innerliche Dahinvegetieren nicht erspart. So läuft die Doom-Szenerie langsam und schwer, wie ein stolzer Ozeanriese, an und gibt den Hörer klar und überzeugend zu verstehen, auf was für einem Kahn eingecheckt wurde. Es folgen das schleppende, nach vorne stampfende „Sorrow´s Bastard“, welcher mit geilen SAINT VITUS ähnlichen Klampfengebrumme und Sabbath-Riffs auftrumpft und „Death Throes At Dawn“ mit welchem es noch mal ein paar Meter tiefer geht – Luft zum Atmen? Vergebens!

„The Lords Of Life“ ist eine richtig geile Nummer, die im psychedelischen Hippiegewand daher kommt, doch schnell merkt man, dass die Blumen alle verwelkt sind und die frohen bunten Farben im tristen Graugemisch verlaufen. Der Song geht über in das, von einer Akustikklampfe getragene, Instrumental „I Awake“, dessen berechtigte Albumexistenz mir nicht recht einleuchten will. Gar frage ich mich ernsthaft, was die englische Doom-Combo sich bei dieser Nummer nur gedacht hat. Für mich einer der negativen Aspekte des Albums. „Let Them Starve“ ist dann jedoch wieder das komplette Gegenteil. Ein Doom-Monster das im Verlauf richtig gut an Fahrt aufnimmt und die Jungs etwas ins Schwitzen bringt. Gerade auch diese schnelle Doom-Nummer, die wieder Erinnerungen an SAINT VITUS und REVEREND BIZARRE wach ruft, steht den Jungs richtig gut zu Gesicht.

Was uns die vier Jungs aus London da vorgelegt haben, ist ein schwermütiger Brocken mit depressivem Vorzeigecharakter. Verdammnis pur in seiner ganzen tiefen, klagenden Schönheit. Da bleibt mir nur noch zu Sagen: „Komm in meine Arme, Jack, und hilf mir wieder auf die Beine“. Klasse Langrille!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: inhonorus (04.07.2014)

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