Hairdryer - Off to Hairadise

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VÖ: 11.04.2014
Bandinfo: Hairdryer
Genre: Hard Rock
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

HAIRDRYER – eine junge, frische Band aus der Schweiz, die der Musik vor 30 Jahren huldigt. Man findet bei ihnen eine bunte Mischung, vorwiegend Hard Rock, mit zahlreichen musikalischen Einflüssen der 80er und angehenden 90er Jahre. Sie lassen sich aber nicht so richtig auf eine Band bzw. eine Richtung festlegen, mit der man sie vergleichen könnte. Den individuellen Touch bekommen sie vor allem durch die hohe Stimme von Sänger David Niederberger. Mag sein, dass dies nicht jedermanns Geschmack ist, es ist jedoch ein typisches Markenzeichen für diese Band, der sich durch alle Songs zieht.

Ihr Erstling „Off To Hairadise“ liefert voll von Lebensfreude sprühenden Hard Rock / Fun Rock, mit allem, was dafür nötig ist: Gitarrensolos, eingängigen Rhythmen und viel Keyboard. Der Falsettgesang von Sänger David Niederberger ist wie gesagt ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Das Album startet mit dem Song „Grow your hair“, eine flotte, fetzige Nummer, die sofort zum Mitsingen ist. Kein reiner Metal, hier klingt Disco-Musik der 80er mit. Einerseits ein wenig verwunderlich, andererseits bekommt das Lied dadurch einen echt witzigen Touch. „Backstage Pass“ setzt ebenfalls auf Schmäh: die Band darf nicht in den Backstage-Bereich, wird aufgehalten mit dem Kommentar „Ihr schaut nicht aus wie eine Band, ihr habt keinen Stil, habt keine Crew, euer Sänger sieht aus wie der Boogey-Man“. Gruppengesang, nette Riffs, viel Keyboard.

„Give it all“ - Einstieg mit Gitarre und Keyboards, dann entwickelt der Song ein ganz schönes Tempo, sowohl bei den Instrumenten als auch beim Singen. Kreischende Gitarren, kreischende Keyboards und kreischender Sänger passen richtig gut zusammen. Der Text „Shake you hips and bang your head – We give it all to you“ erzählt von der Einstellung der Band zu ihrer Beziehung mit dem Publikum. Ein passendes Thema, für diese ambitionierten Jungs. „Gone by now“ – eingängige Riffs, stimmiges Keyboard, gut geeignet zum Mitsingen, ist auch mal nicht allzu hoch geträllert. Netter Gitarrenpart.

„Shotgun of Love“ – leiser, ruhiger Beginn, ein wenig Gitarre, fast nur Gesang, tw. mehrstimmig. Dann kommen Schlagzeug und die anderen Instrumente dazu, sehr rhythmisch, ab dem weiteren Gesangspart erneut ruhiger, und neuerlich eine Steigerung zu einem schnelleren, eingängigen Rhythmus. Die nicht allzu hohe Stimme passt sehr gut. Guter Song. „Why don’t you leave me“ ist ebenfalls nicht von der temporeichen Sorte, sondern ab durch die Mitte. „Sleepless nights“ startet mit Schlagzeug und Keyboard, der Song bleibt stark vom Tasteninstrument dominiert, dazu später Gitarrensolo und Chor/Refrain. Geht ins Ohr und ist gut zum Mitsingen, das kann ein Hit werden.

„Kids@Play“: Keyboard, schnelle, kurze Riffs, Chor-Einlagen - ein temporeicher Song. WYPD“ (What’s your problem dude) und „62, Hairadise Avenue“: Wenn er nicht zu hoch singt, gut. Aber teilweise kreischt David ganz schön in hohen Tonlagen. Und der Jungs-Chor grölt fröhlich mit. „Walking in my dreams“ - Ruhig, Einstieg mit Klavier/Keyboard, endlich mal tief(er) gesungen – kommt sehr gut. Warum nicht öfter? - das hat was. Es entwickelt sich zu einem schönen Love-Song mit Mitsing-Qualität und dem Wunsch nach Wunderkerzen.
„My Lady stood me up“: Guter Rhythmus, für dieses Thema passt auch die aggressiv-höhere Tonlage. Eingängiger Text, man möchte mitsingen, fraglich ist nur, ob man die Tonhöhe schafft. Zumindest die Girls sollten es schaffen, nur passt dann leider der Text nicht so recht. Mit ein paar klassischen Riffs wird das Ende des Albums eingeläutet.

Fazit: Eine junge Band mit Potenzial. Abwechslungsreiche Texte und Melodien, vor allem die ruhigeren (Love-)Songs kommen sehr gut rüber. Persönlich favorisiere ich die Songs, die nicht so hoch gesungen werden, das sollten Hairdryer öfter machen. Wenn man frischen Sound mit einem Touch der 80er mag, und eine junge Band unterstützen will, darf man hier ruhig zugreifen. Insgesamt gesehen eher eine Band für Einsteiger (vor allem Mädels) in die Szene, die in den ersten Reihen mit ihren Idolen mitkreischen wollen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (25.06.2014)

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