SHRAPNEL - The Virus Conspires

SHRAPNEL donnern mit einem für eine englische Band recht untypischen Thrash-Brett über den Ärmelkanal und lassen dabei keinerlei Zweifel aufkommen, dass es ihnen nicht um nostalgische Romantik sondern einzig um pure Leidenschaft an der Musik geht. Man spürt bei jedem Ton, dass die 5 Engländer ihren musikalischen Helden nacheifern und es ihnen nur um den Spaß an der Musik geht. SHRAPNEL kommen ohne jegliche Trendanbiederung aus und zelebrieren die goldene Thrash-Metal-Ära der 80er in allen Facetten.

Originalität sowie Innovation rücken bei einem Paukenschlag wie „The Virus Conspires“ völlig in den Hintergrund, da SHRAPNEL den Hörer mit der puren Qualität der elf Songs dermaßen euphorisieren, dass man gar nicht anders kann, als das Album mit voller Lautstärke zu genießen. Technisch makellos bricht ein Riff-Feuerwerk los, welches zusammen mit Bass, Drums und Vocals perfekt ineinandergreift und gepaart mit der ausgezeichneten Produktion einfach nur gewaltig Spaß macht. Im Verlauf des Albums kann man eine Reise durch die Geschichte des Thrash erleben: Hier erinnert ein Riff an EXODUS, dort eine Prise SLAYER, Melodik Marke TESTAMENT, schließlich wieder europäische Einflüsse á la DESTRUCTION oder KREATOR. Herausragende Songs sind nicht auszumachen - „The Virus Conspires“ ist vielmehr ein homogenes Gesamtwerk.

Für meine Ohren liefern SHRAPNEL eine der Überraschungen der letzten Jahre. Gerade in einem doch etwas totgespielten Genre, das seit Jahren eher im eigenen Saft dahin dümpelt, ist es eine Freude wenn ein junge Band hochgradig leidenschaftlich aufbegehrt und ein Hammerdebüt vorlegt, dessen Niveau die kommenden Werke etablierter Acts erst erreichen müssen. In diesem Sinne Lederjacke an, Patronengurt enger geschnallt und SHRAPNEL aufgelegt.