Buzz Osborne - This Machine Kills Artists

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VÖ: 02.06.2014
Bandinfo: Buzz Osborne
Genre: (stilübergreifend)
Label: Ipecac Recordings
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Lineup  |  Trackliste

Für den gnadenlosen Schwermetaller sind (the) MELVINS immer etwas seitlich der musikalischen Hauptstraße angesiedelt, auch wenn einige der schwersten Riffs e-e-e-ver von den Buben um den umtriebigen Buzz Osborne stammen.
Und da es scheinbar in der Stadt der Engel auch über den kalendarischen Winter hinweg nicht viel zu tun gibt, hat sich eben just genannter Buzz Osborne dazu entschlossen, die Musik seiner Hauptband etwas zu entschleunigen, eine Prise Americana dazu zu geben und ein Album voller Akustiksongs auf den Markt zu hieven.
Das gute Werk heißt dann auch "This Machine Kills Artists". Die Anspielung auf WOODY GUTHRIE, welcher dereinst auf seiner Klampfe das nicht so verkehrte Statement "This Machine Kills Fascists" zu lesen hatte ist nicht weit hergeholt. Großes amerikanisches Songwritertum, seine Hauptband liefert vieles an Einflüssen, aber eben alles unverzerrt.
Durch die Einflüsse der MELVINS ergibt sich dann aber auch eine etwas andere Herangehensweise an das Erschaffen einer akustischen Platte die massiv an den Wurzeln des amerikanischen Liederschreibens ruht, sich mit wild mäanderndem aber immer melodischem Riffing (ja, das geht offensichtlich auch mit basaler Gitarre) ernster gibt und Einflüsse von psychedelischen Sprengseln bis hin zum ein Mann/eine Gitarre-Blues des Südens hat.
BUZZ OSBORNE hat sich ganz klar dagegen ausgesprochen, ein Album im Sinne eines WOODIE GUTHRIE oder eines JAMES TAYLOR zu schreiben, nicht weil es denen an Qualität mangle. Es gibt aber seiner Ansicht nach in diesem Bereich nichts mehr zu sagen, und außerdem, was soll man im den Segment noch besser machen? Eben.
Ein großer Geschichtenerzähler ist der, der Buzz, ob bei den mal witzigen, mal ernsten und immer wieder schönen Texten wie auch bei der Musik. Die Akustikgitarre nicht nur als Rhythmusgeber sondern auch als bestimmender Teil auf einem Singer/Songwriter-Album gibt es nicht oft zu hören.
(the) MELVINS - Fans greifen Blind zu, Freunde anderer Musik die dann eben nicht so oft das SPEX-Magazin kaufen, sollen "This Machine Kills Artists" auf jeden Fall einmal antesten.
Lässiges, anspruchsvolles Akustikalbum wie es US-amerikanischer nicht sein kann. Ein großes Zeichen dafür, dass dort drüben in Sachen aufs notwendigste beschränkte Musik noch lange nicht alles gesagt ist.




Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (11.06.2014)

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