SHEZOO - Change

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VÖ: 25.04.2014
Bandinfo: SHEZOO
Genre: Rock
Label: Sonic Revolution
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Lineup  |  Trackliste

SHEZOO ist zwar eine Band, wo der Frauenanteil überwiegt, aber sie sind keine Faserschmeichler. Vielmehr findet man Weiblichkeit und Kraft gepaart mit einem Schuss Männlichkeit. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass man bei ihren Songs des öfteren an MOTÖRHEAD denkt. Die markante Stimme von Sängerin Natacha tut dazu das ihre: mal rau, mal punkig, jedoch nie so richtig feminin. Natacha ist auch für das Texten zuständig - Inspiration für ihre Verse holt sie aus ihrem bewegten Leben. Bass und Schlagzeug geben bei SHEZOO zumeist einen harten, schnellen Rhythmus vor. Ein Muss für Schlagzeugerin Dana, die „ohne“ schnell schlechte Laune bekommt, wie sie sagt. Micha – der einzige Mann in der Band – beherrscht sein Spiel und ist ebenfalls für einen Teil des Songwritings verantwortlich.

Mit „Change“ liegt nun das vierte Album der Schweizer Band vor, die eigentlich nur aus Nicht-Schweizern besteht. Change steht für Veränderung – im konkreten Fall ist ihre Arbeit ausgefeilter und reifer geworden.

“Change” – gleich das erste Stück trägt den Namen des Albums selbst. Ein starker Einstieg, mit Power gesungen und gespielt. Informiert man sich über SHEZOO, liest man „Dirty Rock’n Roll“ – dieser ist bei „Change“ eindeutig herauszuhören. “Life” kommt nicht ganz so stürmisch daher wie “Change”, ist aber ein guter Song, der mit Nachdruck gespielt wird. Natacha klingt ein wenig weicher als zuvor. Die Melodien und Instrumente sind abwechslungsreich. “The Winner” scheint zuerst mal an die anderen beiden anzuknüpfen, wird zwischendurch sehr ruhig und steigert sich gegen Ende.

“Live and let live” hat einen starken Einstieg, wird aber rhythmusmäßig indifferent. „Realize” ist gut gespielt, ich kann mich aber nicht des Gedankens erwehren, dass Natacha versucht „schön“ zu singen und es nicht ganz schafft. Das „Realize“ wird teilweise verschluckt. „Remember me” ist ein sanfteres Lied. Zuerst wird es nur von ihrer Stimme geprägt. Mit Einsatz der Instrumente erfolgt eine Steigerung. Insgesamt bleibt der Song aber auf der ruhigen Seite. „Save us“ startet dafür stark mit Gitarren-Riffs, bekommt aber nicht den Biss, den man nach dem Einstieg erwartet. „Hero“ ist das erste Lied, das vom Drive her „Change“ nahe kommt. Es hat einen sehr ruhigen Part in der Mitte, wo auch Keyboards zum Einsatz kommen.

„Black Tears“ ist mit Abstand der ruhigste, langsamste Song. Der Refrain „Black Tears“ kommt dafür immer intensiv. Zwischendurch gibt es schöne Gitarrensoli. „Salvation“ startet wieder mit Kraft und einer hörbaren Wut im Bauch, die sich durch das Stück ziehen. "Lost and dissipated“, der letzte Song auf dem Album, ist gleichzeitig melodiös und speedig. Es ist das längste Stück und die – aktuell nur drei – Musiker zeigen nochmal ihre Vielseitigkeit.

Fazit: „Change“ ist ein – um noch einmal auf diesen Begriff zurückzugreifen – „Dirty Rock’n’Roll“-Album. Es arbeitet sich mit Speed voran, überzeugt mich aber nicht auf voller Linie. Nur selten kommt das Bedürfnis auf zu bangen, die Luftgitarre zu schwingen oder den Rhythmus mitzuhämmern. Ich hätte mir ein wenig mehr erwartet.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (02.06.2014)

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