Souldrainer - Architect

Artikel-Bild
VÖ: 23.05.2014
Bandinfo: Souldrainer
Genre: Melodic Death Metal
Label: ViciSolum Productions
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

„Best Ofs“ sind ja im Musik-Business eine durchaus verbreitete Erscheinung. Neben Alben mit den größten Hits mehr oder weniger bekannter Bands und Künstler kann die Bezeichnung „Best Of“ aber auch als Beschreibung des Musikstils von Bands dienen.

So zum Beispiel im Fall der Schweden SOULDRAINER, die mit „Architect“ das mittlerweile dritte Album ihres Bestehens am Start haben. Musikalisch picken sich die Jungs aus Elementen vieler (großteils skandinavischer) Bands der letzten 20 Jahre die vermeintlich besten Stücke heraus: Stampf-Riffs von HYPOCRISY, eingängige Melodien von PAIN, epische Symphonik von DIMMU BORGIR, progressiv-melodische Parts von DARKANE, düstere, schwere Riffs von CREMATORY usw. Auch textlich wird nicht allzu viel Neues geboten, die Lyrics erinnern teilweise stark an die Alien- und UFO-Thematik von HYPOCRISY.

Dass SOULDRAINER damit keinen Preis für Originalität erhalten werden, ist klar. Aber oft sind ja gut gemachte Kopien etablierter Bands auch durchaus weiterzuempfehlen, und manchmal entwickeln sich gerade diese Bands im Laufe der Zeit zur Eigenständigkeit.

Leider kann „Architect“ aber nur zum Teil überzeugen. Im Laufe des Albums treten schon einige Höhepunkte auf, die aber wiederum von negativen Details aufgewogen werden. So kann „Biological Experiments“ mit einem mitreißenden Refrain aufwarten; der wird jedoch so oft wiederholt, dass er wieder nervig wird. „Die Or Surrender“ startet mit einem eingängigen Klimper-Intro, das Erinnerungen an „Shut Your Mouth“ von PAIN wachwerden lässt, der Track versinkt dann aber schnell in Belanglosigkeit. „Nightmare Abduction“ kann wieder mit einem tollen Refrain punkten (der an die besten Zeiten von IN FLAMES erinnert), klingt aber sonst zu sehr nach klischeehaftem, symphonischen Goth-/Black-Metal.

Zusätzlich wirken ein paar Breaks und Übergänge etwas holprig, und die Vocals klingen auch stark nach überschrittener Stimm-Belastungsgrenze.

Damit bleibt das Fazit, dass SOULDRAINER mit „Architect“ ein paar gute Ansätze zeigt, aber insgesamt zu wenig daraus macht. Es ist zwar eine klare Steigerung im Vergleich zum Vorgänger „Reborn“ auszumachen, aber um in die Oberklasse aufzusteigen, müssen sich die Schweden noch mal verbessern.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Luka (15.05.2014)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE