Puteraeon - The Crawling Chaos

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VÖ: 25.04.2014
Bandinfo: PUTERAEON
Genre: Death Metal
Label: Cyclone Empire
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Es muss ja nicht immer originell und besonders einzigartig sein – manchmal reicht es schon, wenn das Bestehende einfach stark weitergeführt, zusätzlich noch verfeinert und im Gesamtpaket schön Fan-dienlich an den Mann/die Frau gebracht wird. Das schwedische Old-old-old-School-Gespann PUTERAEON hat seit seiner Gründung 2008 ein ordentliches Tempo vorgelegt und liefert nach dem sensationellen Debüt „The Esoteric Order“ und dem auch sehr nahrhaften Nachfolger „Cult Ctulhu“ mit „The Crawling Chaos“ nun den dritten Longplayer in die Schlacht. Verändert wurde dabei wenig, vor allem lyrisch. Aber Respekt – ein drittes Album komplett auf H.P. Lovecraft aufzubauen, ohne dabei zu langweilen verdient einen galanten Hutzieher.

Dabei haben sich Sänger Jonas Lindblood und Konsorten tatsächlich mehr Zeit für das Songwriting gelassen, nichts überstürzt und den festsitzenden Grundsound tatsächlich um angenehm-feine Nuancen erweitern können. So klingen die Riffs in den Songs oftmals noch etwas verwester, gurgelt Lindblood selbst mittlerweile mindestens Seven Feet Under und zerdrücken die herrlich akzentuierten Stockschläge von Rhythmusbringer Anders Malmström sämtliche Hörnerven. Wenig geändert sich dafür auch an der Produktion – immer noch gehen PUTERAEON hier bewusst undergroundig und stark gedämpft vor, was dem Hörvergnügen außerhalb der Kopfhörer natürlich nicht unbedingt zuträglich ist, dafür aber natürlich Wesen und Sein des Projekts adäquat wiederspiegelt.

Am druckvollsten dröhnen PUTERAEON immer noch dann aus den Boxen, wenn sie dem Groove freien Ausritt geben. Wie sich die Gitarren durch das Drum-Geknüppel schneiden und von Lindbloods unmenschlichen Vocals (hier empfiehlt sich tatsächlich ein guter Kopfhörer – holla, die Waldfee!) wieder niedergerungen werden, das gelingt auch im modrigen Elchtod-Schweden derzeit nur ganz handverlesenen Combos. Und wer mit „Wrath“ einen Siebenminüter an den Startpunkt des Albums stellt, der ist sowieso mit einer Überdosis Selbstsicherheit ausgestattet. Hier liegt auch die Krux, denn richtig geil werden die Songs auf „The Crawling Chaos“ erst nach dem ersten Drittel, wenn sich „From The Ethereal Vortex“ oder „The Abyssal“ ihren Weg durch die Schmalkanäle bohren. Was euch beim abschließenden „Welcome Death“ entgegengehackt wird, ist sowieso überirdisch geil. PUTERAEON haben also wieder einmal ziemlich viel richtig gemacht, auch wenn das Debüt mein einsamer Favorite bleibt. Viel besseren Moder-Mörtel aus den Tre-Kronen-Gruften bekommt man derzeit nicht geliefert.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (21.04.2014)

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