DEATH TOLL RISING - Infection Legacy

Artikel-Bild
VÖ: 22.10.2013
Bandinfo: DEATH TOLL RISING
Genre: Death Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Noch etwas aus dem vergangenen Jahr haben wir für euch parat. Für euch Death Metaller genauer gesagt, die sich schon am neuen CARCASS-Album sattgehört haben (falls das überhaupt möglich ist). Aus Kanada stammend schicken uns DEATH TOLL RISING ihre "Infection Legacy" über den Teich, um uns Europäer mit ihrem klassischen, aber modern produzierten Todesblei zu infizieren. Für eine Pandemie wird es zwar noch nicht reichen, aber nichtsdestotrotz haben wir es hier mit einem äußerst kurzweiligen Stück Fleisch zu tun.

Laut eigenen Angaben bezieht man seine Haupteinflüsse aus dem Schaffen von DEATH, STRAPPING YOUNG LAD, AT THE GATES, BLOODBATH und eingangs erwähnten CARCASS. Im Grunde genommen dürfte die Hörerschaft jeder dieser Lager mit "Infection Legacy" Spaß haben. Man könnte aber auch vereinfacht progressivere und unmelodiösere KATAKLYSM als Beschreibung des Bandsounds heran ziehen. Die atemberaubenden Verschachtelungen eines Chuck Schuldiners, das nicht zu bändigende Chaos eines frühen Devin Townsend oder auch die mitreißende Melodik der erwähnten Schweden werden mit Sicherheit nicht erreicht. Dennoch bedient man in etwa die Schnittmenge der erwähnten Truppen. Es gibt brutale und recht eingängige Hochgeschwindigkeitsbolzen wie das Titelstück oder "Scorched Earth Policy", intensiv groovende Walzen wie "Septic Entity", thrashige, an LEGION OF THE DAMNED erinnernde Aggressionsbewältiger wie "Slaughter To Survive" und selbst eine waschechte Partynummer hat sich mit "Crack Open A Cold One" eingeschlichen. Alles Nummern, die vortrefflich unterhalten und ein hohes Maß an Spaß bereiten, dabei aber immer recht technisch und anspruchsvoll aus den Boxen tönen.

Diese Progressivität wird in den Stücken "Judas Cradle" und "Malice Incarnate" auf die Spitze getrieben. Ersteres überrascht mit sehr technisch und nicht immer schlüssig ausgefallenen Breaks, was jedoch der Grundhärte und Authentizität des Materials keinen Abbruch tut. "Malice Incarnate" meint es dann doch leider zu gut. Auch wenn die Band dieses Stück als Kern und Highlight des Albums ansieht, so stehen sich Form und Inhalt hier zu sehr im Weg, das Konstrukt gerät ins stolpern. Die Breaks nehmen dem Song die Dynamik und Fahrt.

Fazit: Mit "Infection Legacy" liefern uns die Kanadier DEATH TOLL RISING einen ersten hörenswerten Zombievirus, welcher bisweilen an den eigenen Ambitionen scheitert, aber dennoch fast auf ganzer Hördistanz zu überzeugen vermag.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wilsberg (26.04.2014)

ANZEIGE
ANZEIGE