Dark Forest - The Awakening

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VÖ: 28.02.2014
Bandinfo: DARK FOREST
Genre: NWoBHM
Label: Cruz Del Sur
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Fröhliche Zeiten für alle Liebhaber des traditionellen Schwermetalls – die britischen Puristen DARK FOREST kommen Anfang des Jahres endlich mit ihrem lang erwarteten dritten Album aus dem Quark und haben dafür auch ordentlich am Besetzungskarussell geschraubt. Nachdem „Dawn Of Infinity“ im Vergleich zum selbstbenannten Debütalbum qualitativ eher leicht abrutschte, hat Gitarrist und Obercapo Christian Horton reagiert, sich bis zum neuen Album zweieinhalb Jahre Zeit gelassen und dabei zwei elementare Posten neu besetzt. Einerseits ist Patrick Jenkins nun die zweite Hälfte für die ausladenden Twin-Gitarren-Duelle, andererseits, und das ist der entscheidende Wechsel, wurde Sänger Will Lowry-Scott vom bislang unbekannten Josh Winnard ersetzt.

Das wird natürlich jeder anders beurteilen müssen, ich persönlich finde den neuen Jüngling mit wallendem Haar intensiver und reduzierter zugleich. Soll bedeuten: In den epischen Teilen schafft es Winnard, die Atmosphäre noch mehr zu steigern, wird es aber folkiger und zurückgelehnter, kann sich der Brite geschickt selbst limitieren. Beim Songwriting haben sich DARK FOREST wirklich unheimlich viel Mühe gegeben, um den Hörern ein möglichst langes und fintenreiches Vergnügen zu präsentieren. Der rote Faden bleibt natürlich der NWoBHM aus den frühen 80er-Jahren, doch je öfter man das ambitionierte Werk im Player rotieren lässt, umso stärker sticht auf „The Awakening“ die Vorliebe zum traditionellen, noch in den Kinderschuhen steckenden 70er-Heavy-Metal hervor.

Das spürt man schon beim einleitenden Titeltrack in Mark und Knochen. Der Anteil an prägnanten Melodien wurde im Vergleich zu den Vorgängern potenziert und um das Ganze möglichst spannend abzurunden, fahren DARK FOREST auch viel öfter mit knackig-sägenden Riffs an (hörbar etwa in „Turning Of The Tides“ oder „The Last Season“). Meist galoppiert das Quintett in bester IRON MAIDEN-Manier über die Steppe, doch sie fürchten sich auch nicht, mit Inbrunst und Freude SATAN, JAGUAR oder WITCHFINDER GENERAL zu zitieren. Wenn man Power Metal (ja genau, POWER Metal und nicht das, was die „Einhorn-Metal-Fraktion“ in unserem Hause hört) mit flirrenden Soli, herzzereißenden Twin-Gitarrenduellen und einer stets am oberen Scheitelpunkt angesiedelten Stimme mag, dann werden vor allem „Penda’s Fen“, „Secret Commonwealth“ und das wirklich bahnbrechende Schlussstück „Sons Of England“ (eine Hymne, wie sie MAIDEN heute wohl gar nicht mehr hinkriegen würde) deliziös munden. Ein wahres Jahreshighlight, das von Mal zu Mal stärker in den Ohren knallt und jeden Liebhaber epischen True Metals zum Jauchzen bringen wird.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (18.02.2014)

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