MEGASCAVENGER - At The Plateaus Of Leng

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VÖ: 14.02.2014
Bandinfo: MEGASCAVENGER
Genre: Doom Metal
Label: Chaos Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die Welt dreht sich glücklicherweise doch noch weiter – immerhin mussten wir fast zwei ganze Monate darauf warten, bis Workaholic Rogga Johansson 2014 endlich ein erstes Album in den Orbit schießt. Entscheiden hat er sich dabei für sein jüngstes und in gewisser Weise auch interessantestes Projekt MEGASCAVENGER. Mit dem Debütalbum „Descent Of Yuggoth“ hat der gute Rogga 2012 schon ein gutklassiges, aber noch nicht herausragendes Album vorgelegt, bei dem er so manch legendäre Death-Metal-Gestalt (u.a. Speckmann Pauli oder Marc Grewe) um Guest Vocals gebeten und diese auch bekommen hat. Noch ärger sieht das beim Nachfolger „At The Plateaus Of Leng“ aus, wo gleich acht der neun Songs von absoluten Szene-Größen intoniert werden.

Im Internet-Zeitalter lässt sich das auch recht leicht bewerkstelligen. Die Besetzungsliste ist aber schon ein absoluter Wahnsinn und sollte die Verkaufszahlen endgültig pushen und auch das ehrgeizige Projekt zu erhöhter Bekanntheit führen. Schon der Titeltrack wartet zu Beginn mit der einstigen BENEDICTION- und BOLT-THROWER-Legende Dave Ingram auf der sich in bester Manier durch seinen Beitrag grölt, seine Stimme aber nur einem Durchschnittssong leiht. Das geht schon beim folgenden „The Festered Earth“ wesentlich besser, wo MASSACREs Kam Lee einen flotten Speed-Death-Track verstärkt. Erstes großes Highlight ist dann das death-doomige „And Then The Death Sets In“, wo SINISTERs Aad Kloosterwaard wirklich alle Register zieht und außerdem von einem knochenzersägenden Riff-Massaker unterstützt wird.

Auf „The Mucus Man“ darf dann ASPHYX/HAIL OF BULLETS-Brüllwürfel Martin van Drunen sein einzigartiges und sehr leidendes Organ in den Dienst der Sache stellen, „Like Comets Burn The Ether“ ist mit einer knackigen Spur Thrash Metal und viel DISMEMBER-Feeling dann schon etwas viehischer – gegurgelt wird hier durch Dave Rotten von AVULSED. „When Death Kills The Silence“ ist ein typischer Elchtod-Stampfer mit CREMATORYs Felix Stass am Mikro, der ein paar Hassstrophen sogar auf Deutsch einsingen darf. Die restlichen Songs werden von der B-Liga übernommen, bevor King Rogga beim Albumhighlight, dem psychedelisch-blastenden „Night Of The Grand Obscenity“ selbst Hand anlegt.

Im Prinzip ist „At The Plateaus Of Leng“ eine Art bunt zusammengewürfelter Haufen verschiedenster Schweden-Tod-Zitate aus zweieinhalb Jahrzehnten Genre-Geschichte. Im Gegensatz zu seinen anderen Experimenten lässt Rogga hier verstärkt die coole Old-School-Sau raushängen und scheut sich auch nicht zurück, verstärkt im Doom Metal zu wildern. Ohne Name-Dropping wär die ganze Geschichte ehrlich gesagt nett, aber nicht von besonderem Belang. So gibt sich hier aber ein einschlägiges All-Star-Ballett die Ehre und wird damit einen Großteil der weitläufigen Death-Metal-Connaisseure ein Freudenfest bereiten. Das ganz dicke Ding ist die Scheibe aber keinesfalls.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (06.02.2014)

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