Bronze Honey - Free

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VÖ: 00.12.2013
Bandinfo: Bronze Honey
Genre: Alternative Rock
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

"Alternative" als Genrebezeichnung ist ähnlich gehaltvoll wie "Progressive Metal". Nämlich genau gar nicht (mehr). Die Zeit, als der Alternative alternativ war sind auch schon gut 20 Jahre her. Ob sich das vom regengeplagten Seattle bis nach Israel durchgesprochen hat weiß ich nicht, ist aber kaum von Relevanz.
Israel deshalb weil Tel Aviv die Heimatstadt des Vierers mit Steuerfrau ist. Damit hat man den Exotenbonus schon mal auf seiner/ihrer/unserer Seite.
Selbiger ist allerdings gar nicht vonnöten, ist doch der moderne Rock/Metal mit Elektronikeinschüben auch alleine geh fähig.
Wobei das untertrieben ist, ist doch vor allem die erste Hälfte des Debütalbums "Free" ein von zwingenden Melodien getragenes Meisterstück der U-Musik. Gut, so riesig ist es dann doch nicht, aber die Songs der ersten Hälfte sind sehr gut gelungene Stücke die man auch erst mal schreiben können muss.
Großen Anteil daran hat die ab und an an Fr. van Giersbergen gemahnende, im Allgemeinen aber angenehm "anders" klingende Stimme von Fr. Gutman. Anders im Vergleich zu den Tausenden unsäglichen Chanteusen die uns seit einigen Jahren in jeder "female fronted" Band entgegen jaulen. Polly Gutman hat ein wirklich begeisterndes, wandlungsfähiges Organ, der Rezensent atmet durch und ist, ähm, begeistert.

Stimme gut, Ideen gut, Elektronikeinflüsse gut (mal RAMMSTEN, mal die DREAM THEATER-"Awake"-Gedächtnis-Keyboardfläche). Es würde locker für ein Vier-Punkte-Album reichen wenn nicht das Album insgesamt etwas zu lange wär, eigenartige Reggea-Einflüsse auftauchten, einmal völlig unnötigerweise geshouted wird („Casus Belli“ – warum nur, frage ich mich, warum…) und mit "Melancholy" ein Song grob danebengeht.
Damit wäre genug gejammert, für ein Debütalbum atmet man hier solide auf beiden Lungen und präsentiert dem Rock-Freund eine gelungene Werkschau der noch jungen Band aus der Levante.
Ein Klasse Hybrid aus verschiedenen Stilen, die sich gut zu einem Ganzen vermischen und schon jetzt Freude auf ein zweites Album machen. Wenn man das Niveau von Songs wie "Lies", "Convicted" oder dem Schmusehammer "As Free As The Wind" halten kann dann darf man auch Richtung höhere Weihen schielen.





Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (01.02.2014)

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