VERMINOUS - Impious Sacrilege (Re-Release)

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VÖ: 31.01.2014
Bandinfo: VERMINOUS
Genre: Death / Thrash Metal
Label: MDD
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Das Reanimieren verwester Leichen gehört im Metal schon seit mehreren Jahren zum guten Ton. Das funktioniert mal besser und mal schlechter, jedenfalls wird es für die jungen Bands nicht einfacher, größeres Publikum zu erschließen, wenn neben dem ohnehin schon kaum ertragreichen Business auch noch die alten Flaggschiffe über alle Hoffnungen drüberbrettern. Es muss sich aber nicht immer um CARCASS, ASPHYX oder BLACK SABBATH handeln, es geht auch durchaus eine Nummer kleiner. Zum Beispiel mit den schwedischen Aggro-Rabauken von VERMINOUS, die sich letztes Jahr mit dem Album „The Unholy Communion“ und der EP „The Curse Of The Antichrist“ gleich doppelt zurückgemeldet haben.

MDD Records hingegen sind so nett, das 2003er Debütalbum „Impious Sacrilege“ noch einmal in Umlauf zu bringen und der jüngeren Klientel damit den Zugang zu wirklich feinem Schweden-Underground-Death-Thrash zu gewähren. Warum man das angepisste Trio im Promowisch unbedingt mit GROTESQUE und DISMEMBER vergleichen muss, leuchtet mir zwar nicht ein (für erstere zu wenig melodiös, für DISMEMBER nicht stumpf genug), aber von seiner ursprünglichen, räudigen Magie hat der Hassbatzen auch nach mehr als zehn Jahren nichts verloren. Nicht täuschen lassen vom atmosphärischen, mit Klavierklängen verstärkten Horrorfilmscore-Intro, denn ab „Spawn Of Satan’s Curse“ holzen die Jungs aus Ahus dermaßen derbe aufs Mett, dass euch das Beuschel aus dem Torso rumpelt.

Hier fehlt tatsächlich jegliche Art von Vorspiel, denn vom Gaspedal gehen die Buben fortan nicht mehr runter. Leider scheppern Drums und Gitarren auf der mäßig produzierten Scheibe schon äußerst nüchtern vor sich, die rohe Beschaffenheit könnte aufgrund des Dargebotenen aber auch Kalkül gewesen sein. Knochensäbler wie „Impious Genocide“, „Chanting Of Ghouls“ oder das extrem knackige „Of Evil Blood“ können am besten als Mischung aus ultra-rohen AUTOPSY, nach vor preschenden KAAMOS und kompromisslosen HYPNOSIA definiert werden. Neben all dem elchigen Todesmörtel rühren VERMINOUS auch Thrash-Beton an und kreieren damit einen nach modrigen Hörerohren geifernden Bastard skandinavischer Apokalypse. Das AUTOPSY-Cover „Charred Remains“ und zwei schmucke Live-Aufnahmen vom Killtown Festival 2012 passen als Bonus wie Arsch auf Eimer. Eine viel zu unterbewertete Perle schwedischer Aggressions-Tonkunst. Absoluter Pflichtkauf für die Klientel – wenn auch mit einer halben Stunde Spielzeit und null Abwechslungsreichtum Kritikpunkte erlaubt sein müssen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (23.01.2014)

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