An Act Of Treachery - Reflections of a dying world

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VÖ: 29.11.2013
Bandinfo: An Act Of Treachery
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Die Wiener Combo AN ACT OF TREACHERY meldet sich nach der 2011 veröffentlichten Demo-EP “Wasted Life” mit ihrem Debüt “Reflections Of A Dying World” zurück. Die Band ist ihrem Stil treu geblieben und huldigt weiterhin klassischem Thrash Metal nach deutschem Vorbild, der mit einer ordentlichen Prise Melodic Death Metal angereichert wird.

Bereits nach den ersten Takten ist klar, dass AN ACT OF TREACHERY verglichen mit dem Demo mittlerweile in einer anderen Liga spielen und ein durchaus professionelles Niveau erreicht haben. Die Band brettert wild entschlossen durch Opener „In Chains“ und auch das folgende, etwas melodischere „Wasted Life“ weiß mit seinen KREATOR-Avancen zu gefallen. Mit teils frappierender Ähnlichkeit behalten AN ACT OF TREACHERY diese Gangart im Wesentlichen bei, was aber bei der gebotenen Qualität nicht negativ ausgelegt werden sollte: Gekonnt rifft sich die Band durch die elf Stücke, variiert stilistisch dezent und will den Thrash Metal nicht neu erfinden, sondern konzentriert sich auf Bewährtes. Als Auflockerung findet sich nur das einminütige, passend betitelte „Interlude“. Einziger echter Schwackpunkt von „Reflections Of A Dying World“ sind die verstreut eingebauten Gitarrensoli. Während diese im Idealfall ein Highlight jeder Komposition sein sollten, die sich organisch in den jeweiligen Song einfügt, wirken die Soli hier wie willkürlich und lieblos eingefügte Fremdkörper. So fällt das erste Solo des Albums in „Reign Of Torment“ vor allem durch seine schiefen Bendings auf und auch das folgende Gegenstück von „Let Them Burn“ wirkt holprig und unsicher. Das hat nichts mit mit Dreck oder First-Take-Romantik zu tun, sondern ist handwerklich schlecht umgesetzt, bereichert die jeweiligen Songs in keiner Weise und wäre besser ausgespart worden.

AN ACT OF TREACHERY veröffentlichen mit „Reflections Of A Dying World“ ein stattliches Debüt, das sich mit seiner Mischung aus klassischen Thrash-Riffs und melodischen Elementen überraschend reif präsentiert, zum Aufstieg in die Oberliga aber noch punktuelle Verbesserungen nötig hat.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Michael Walzl (26.12.2013)

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