Crystal Viper - Possession

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VÖ: 13.12.2013
Bandinfo: CRYSTAL VIPER
Genre: Heavy Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

Also, wenn die Wahnsinnigen schon nichts besseres wissen, als ein neues Album am Freitag, den 13. auf den Markt zu werfen, dann heißt das noch lange nicht, dass das Review am selben Tag erscheinen muss. Und so hat sich meine Meinung zum neuen Album „Possession“ von CRYSTAL VIPER noch etwas geduldet.

Meine letzte Erinnerung an die kleine Polin Marta Gabriel ist jene von einem Auftritt im KIFF in Aarau (Schweiz), als die Band vor geschätzten 30 Personen auf einer Bühne spielte, welche die Größe eines Strandtuches nur unwesentlich überschritt. Und das bei einer Band, welche auch schon Festivals wie das BANG YOUR HEAD, ROCKSTAD FALUN oder das HEADBANGER OPEN AIR bespielt hatten. Und siehe da; absolut professionell, mit vollem Engagement und voller Power hat das Quartett sein Set gespielt und den anwesenden Fans viel Freude bereitet. Geschehen im Jahre des Herrn 2012…

CRYSTAL VIPER spielen traditionellen Heavy Metal mit Frauenstimme. Marta Gabriel ist aber weit mehr als das Sängerinnen-Püppchen, das die Bühne schmücken darf. Erstens spielt sie auch Gitarre und zweitens schreibt sie die meisten Songs selber. Einzig die Produktion der Alben überlässt sie ihrem Mann Bart, den man auch als Produzenten von SACRED STEEL, BURNING STARR oder SABATON kennt.

Das Album vereint neun Tracks, die CD bietet zusätzlich den Bonustrack „Thundersteel“. Das gibt dann eine gute Dreiviertelstunde Heavy Metal in Form eines Konzeptalbums. Es erzählt die Geschichte des Mädchens Julia.

Marta und ihre Kumpane liefern auch mit ihrem fünften Album das, was man von CRYSTAL VIPER gewohnt ist – Heavy Metal pur mit hoher Intensität und großem Engagement. Einmal mehr hat die Band ihre Live-Qualitäten auf CD gepresst.

Leider ist auch die Soundqualität so wie bei einem Live-Gig – es ist selten alles gut. Besonders schlecht sind die Drums, das klingt nach Übungsraum ohne Schalloptimierung, besonders beim RIOT-Cover „Thundersteel“. Insgesamt leidet das Album an zu wenig Dynamik, es wirkt über weite Strecken dumpf.

Die Songs spielen auf einem anderen Niveau. Das sind gut gebaute, fette Metalsongs. Neben der Leadstimme überzeugen die meist mehrstimmigen Gesangsparts und die Leadgitarre. Andy Wave spielt eine ganz schön flinke Metallsaite…

CRYSTAL VIPER sind produktiv wie nur wenige Bands, seit ihrer Gründung 2003 haben sie vier Alben herausgebracht, die allesamt überzeugten – mich vor allem „Crimen Excepta“. Die mittlerweile fünfte Scheibe spielt in der Heavy-Metal-Oberliga, ohne ganz an die Spitze zu kommen. Ein gutes Produkt wurde mit schlechtem Material gebaut und wirkt deshalb wie „Made In China“, was schade ist, da sich hier gutes Songmaterial unter Wert verkauft.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Danny Frischknecht (27.12.2013)

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