SETHERIAL - Ekpyrosis (Re-Release)

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VÖ: 05.07.2013
Bandinfo: SETHERIAL
Genre: Black Metal
Label: Funeral Industries
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

„Nord…“-Puristen werden Gift und Galle spucken, aber ja, es gab auch nach dem stark umjubelten Debütalbum der Schweden SETHERIAL noch genug anspruchsvolles Material der Sundsvaller. Im Prinzip würde ich sogar die gesamte Diskografie der Schwarzheimer als überdurchschnittlich bezeichnen, auch wenn ihnen im Gegensatz zu Bands wie NAGLFAR, NECROPHOBIC oder DARK FUNERAL leider nie der wirkliche Durchbruch gelungen ist. Neben der brandneuen und durchaus bekömmlichen 2-Track-EP „Firestorms“ haben sich Funeral Industries nun auch die Mühe gemacht, das 2010 erschienene und bis dato letzte Studioalbum „Ekpyrosis“ auf Vinyl und Polycarbonat neu aufzulegen.

Vier Jahre nach dem nicht vollständig durchschlagenden „Death Triumphant“ hatten die Band-Häuptlinge Alastor Mysteriis (dr) und Kraath (bass, git) ein klein wenig am Besetzungskarussell (Daniel Nilsson-Sahlin wurde als zweiter Sechssaiter verpflichtet), am Sound und an der klanglichen Ausrichtung geschraubt und damit einhergehend wieder stärker in die Spur zurückgefunden. Was sich schon beim Vorgänger herauskristallisierte, wurde auf „Ekpyrosis“ verfeinert – SETHERIAL konzentrierten sich noch stärker auf Abwechslung im Tempobereich, ließen die eiskalten Frostgitarren wieder über den Drums tönen und sorgten für ein immenses Plus an schneeverwehter Endzeit-Atmosphäre. Schwächen gibt es dabei kaum zu vermerken, lediglich „Subsequent Emissions From A Frozen Galaxy“ und „Celestial Remains Of The Cosmic Creation“ wirken stellenweise redundant, ansonsten deibelt hier die Oberklasse.

Das beginnt schon bei den rasenden Gitarren in „A World In Hell“, setzt sich fort mit dem qualitativ starken Gekeife von Sänger Infaustus (weiß der Kuckuck, warum immer alle NAGLFAR-Fronter Kristoffer Olivius zurückverlangen?) und der bedrohlich-kühlen Grundstimmung, die in Songs wie „The Devouring Eye“, „Thoughts Of Life They Wither“ oder dem kongenialen Abschlusstrack „Enemy Of Creation“ für einen nuklearen Winter im Audiomantel sorgen. SETHERIAL haben auf „Ekpyrosis“ jedenfalls nichts dem Zufall überlassen, sondern shreddern sich gekonnt und fintenreich durch die acht durchdachten Songs, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen. SETHERIAL erreichen (mit Ausnahme des letzten Tracks) leider nie die Eingängigkeit von NECROPHOBIC, die majestätische Herangehensweise von NAGLFAR und die Kompromisslosigkeit von DARK FUNERAL, vermischen all die Fertigkeiten aber so gut, dass man locker im oberen Mittelfeld der schwedischen Schwarzszene mitrüpelt. Und dadurch sind sie angesichts des enormen Mitbewerbs jedenfalls näher an einem „Sehr Gut“, als an einem „Befriedigend“.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (20.12.2013)

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