Bat - Primitive Age (Demo)

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VÖ: 22.11.2013
Bandinfo: Bat
Genre: Heavy Metal
Label: Tankcrimes
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Manche Zufälle sind einfach zu schön, um wahr zu sein. Wir schreiben das Jahr 2007 und die Aggro-Thrasher MUNICIPAL WASTE spielen ein begeistertes Konzert in Austin, das auch den ehemaligen D.R.I.-Kultdrummer Felix Griffin wegbläst. Ein paar Biere später hat dieser MUNICIPAL WASTE-Sänger Ryan Waste flugs zu einem Sideprojekt überredet, doch die geografische Entfernung (Waste ist in Virginia ansässig) und das enge Zeitkorsett lassen schlussendlich sechs lange Jahre verstreichen, bis die beiden ihre genialen Metal-Hirne auch zu etwas wirklich Produktivem kombinieren. Nick Poulos – Gitarrist bei Waste’s Heavy-Metal-Projekt VOLTURE – wird an den Sechssaiter gespannt, Griffin eingeflogen und die vier Songs auf dem Free-Download-Demo „Primitive Age“ werden analog an einem einzigen Tag in Live-Atmosphäre runtergeholzt und bilden die Veröffentlichungsgeburtsstunde von BAT.

Dass Fledermäuse gut rotzen können, wissen wir ja spätestens seit den kongenialen CANCER BATS, doch BAT selbst wählen eine wesentlich old-schooligere Variante der Schwermetall-Zelebration. Wer sich angesichts der Lebensläufe der Bandmitglieder ein assliges Thrash-Projekt erhofft, liegt ziemlich falsch, denn BAT sind im Endeffekt nichts anderes als eine in die Gegenwart transformierte, jünger aussehende Variante der Metal-Urväter VENOM. Der Titeltrack rauscht schon mal schön NWoBHM-mäßig aus dem Äther. Reduzierte Produktion, attraktive Gitarrensoli, treibende Rhythmen und Waste’s stimmliche Cronos-Verbeugung machen Lust auf mehr. Spätestens auf dem nachfolgenden „Total Wreckage“ hört man aber die Unterschiede zu den großen Idolen – BAT integrieren nämlich räudig-rotzige Punk-Vibes und thrashen auch gerne mal arschtrocken durch die Botanik, ohne dabei eine gewisse Melodieverliebtheit zu verlieren.

Auf „Code Rude“, dem Highlight dieses kurzen Stelldicheins lassen BAT sogar die obercoole Riff-Sau raus und erinnern sogar fragmentarisch an DARKTHRONE. „Rule Of The Beast“ geht wieder angenehm back to the 80s und lässt HELLHAMMER- und MOTÖRHEAD-Einflüsse durchklingen. Mit dem Titeltrack „Primitive Age“ verabschiedet sich das fidele Trio amtlich, denn hier wird die Thrash-Sau richtig dick durchs Dorf gejagt. Das lässt natürlich auf ein volles Album hoffen, denn Metal-Puristen mit dem Hang zu Kutte, Dosenbier und unkontrolliertem Gebange würden ein solches mit Sicherheit begrüßen. Vorerst kann man sich „Primitive Age“ aber kundenfreundlicher Weise HIER ziehen oder auf Tape besorgen und dem wahren Metal huldigen. Hugh!



Ohne Bewertung
Autor: adl (11.12.2013)

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