Borrowed Time - Borrowed Time

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VÖ: 25.10.2013
Bandinfo: Borrowed Time
Genre: Heavy Metal
Label: High Roller Records
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Lineup  |  Trackliste

Über den großen Teich kommen BORROWED TIME geschwommen, und haben ihr selbstbetiteltes Debütalbum im Gepäck. Die Band hat sich kauzigen Metal im Stile von MANILLA ROAD und CIRITH UNGOL auf die Fahnen geschrieben, und ließ sich 2013 bereits beim "Keep It True"-Festival sehen, wo sie sich als Opener beachtlich geschlagen haben.

Live ließ sich das Material der Amerikaner um Fronter J. Priest (der entgegen seines selbst gewählten Pseudonyms aber mehr versucht wie KING DIAMOND zu klingen) laut Ohrenzeugen sehr gut an, jedoch funktioniert das auf Platte nur bedingt. Zum Einen geht die noch recht junge Truppe (2010 gegründet) noch zu ungestüm zu Werke und verhaspelt sich in ihrem Herzblut einfach noch zu oft, sei es beim emotionalen, zu wenig durchdachten Songwriting ("A Titans Chain"), als auch bei den teilweise chaotisch anmutenden Arrangements der Songs ("Dawn For The Glory Rider").

Zum Anderen steht über allem eine extrem dumpfe, 80er-orientierte Produktion die versucht Charme zu versprühen, aber leider im Endeffekt den zwar verschrobenen aber guten Ansätzen entgegenwirkt. Vor allem das treibende, oft schon Thrashlastige Schlagzeugspiel und die durchwegs hochklassige Gitarrenarbeit leiden unter der Produktion, aber lassen dennoch zweifelsohne vorhandenes Potenzial durchschimmern. Songs wie das flott dahingaloppierende "Wallow In The Mire" und allen voran "The Thaumaturgist" erinnern streckenweise sogar an frühe IRON MAIDEN, wohingegen der experimentielle Schlusschor von "Libertine" leider schon eher unter das Prädikat peinlich fällt.

Fazit: BORROWED TIME liefern mit ihrem Debüt ein kauziges Album voller guter Ansätze ab, mit einer Produktion wie sie original aus den 80ern stammen könnte. Puristen und Liebhaber genau dieses Sounds werden speziell diese Eigenschaft des Albums lieben, der Rest wird sich über musikalisches Können gepaart mit stürmisch-chaotischem Songwriting freuen, aber die verwaschene, kraftlose Produktion bekriteln durch die viel verloren geht. Ich empfehle sich hier selbst ein Bild zu machen, denn dieses Album polarisiert sehr stark. Was hier bei dem Einen zünden mag, wird bei Anderen lediglich ein großes Fragezeichen über dem Kopf erzeugen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (07.12.2013)

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