Krisiun - Black Force Domain (Re-Release)

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VÖ: 29.11.2013
Bandinfo: KRISIUN
Genre: Death Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die Dortmunder Extrem-Metal-Schmiede Century Media Records hat sich zum 25-jährigen Jubiläumsbestehen heuer schon so einige Schmankerl ausgedacht – die Einführung des „Death Certificate“-Katalogs gehört dabei zu den schönsten Kleinoden. Unter diesem Decknamen werden bereits seit Jahresbeginn so manche Schmankerl der Death-Metal-Geschichte neu aufgelegt und einem jüngeren Publikum zugänglich gemacht. Richtung Weihnachten sind nun die brasilianischen Brutalo-Knüppler KRISIUN dran, die Fans der härteren Gangart auch schon seit 23 Jahren zu begeistern wissen und vor ihren technisch anspruchsvollen Zeiten auch mal ganz roh und rabiat durch das Unterholz bolzten.

Bestes Beispiel ist vorliegendes Debütalbum namens „Black Force Domain“ – entstanden 1995 und mit den verkehrten Kreuzen und dem Riesen-Pentagramm auf dem Cover-Artwork wohl auch relativ eindeutig kategorisierbar. Im Gegensatz zu den teils sehr filigranen und vor allem spannungstechnisch total durchgedachten Licks und Hooks der Neuzeit, war das unzertrennliche Brüder-Trio Max (drums) und Moyses Kolesne (git), sowie Alex Camargo (voc, bass) noch wesentlich harscher unterwegs, ohne aber auf den „Stumpf ist Trumpf“-Stempel zu setzen. Schon der mit einem mitreißenden Refrain ausgestattete, einleitende Titeltrack lässt wenig Fragen übrig, auch das restliche Album war zu einer Zeit als der Metal im Allgemeinen langsam aber sicher den Bach runterging, ein wichtiges, wenn auch kommerziell wenig erfolgreiches Gegenzeichen.

Dem kräftigen Todmetall setzten KRISIUN in den frühen Tagen auch noch eindeutige Black- und Thrash-Metal-Referenzen bei – mit der Genre-Ausrichtung nahm man es noch nicht so genau. Hauptsache, es knallt. Hervorragende Gewaltorgien wie „Hunter Of Souls“, „Evil Mastermind“ oder „Obsession By Evil Force“ gehören auch knapp 20 Jahre später noch zur Delikatessen-Abteilung des satanischen Death Metals. Möglicherweise hätte „Black Force Domain“ zumindest ein Track in geruhsamer Mid-Tempo-Ausrichtung gutgetan, denn zum Durchatmen bleibt hier keine Zeit. Als Bonus haben Century Media noch zwei durchaus gelungene deutsche Thrash-Coverversionen, eine Menge Liner-Notes und ein ausführliches Interview auf die Scheiblette gebogen. Für Death-Metal-Puristen und Freunde der knüppelnden Raserei bleibt „Black Force Domain“ ein absoluter Pflichtkauf. Auf die ganze Banddiskografie gesehen kann man die ungestüme Herangehensweise natürlich auch als sympathische Jugendsünde verbuchen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (27.11.2013)

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