PROFANATICA - Thy Kingdom Cum

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VÖ: 22.11.2013
Bandinfo: PROFANATICA
Genre: Black Metal
Label: Hells Headbangers
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Lineup  |  Trackliste

Ja, das Sabbern ist erlaubt. Echte Black-Metal-Puristen, denen der Sound gar nicht zu roh, die Produktion gar nicht zu mies und das Gehacke gar nicht zu schnell sein kann, werden angesichts des neuen PROFANATICA-Releases Luftsprünge und Jauchzer in Co-Union exerzieren. „Thy Kingdom Cum“ nennt sich das mittlerweile dritte Album des New Yorker Duos Paul Ledney (voc, dr) und John Gelso (git, bass) und gibt damit eine unmissverständliche Richtung vor. Hier wird natürlich nur derbst durch das Gebälk geschrotet, keine Rücksicht auf eventuelle Melodielinien oder prägnante Nachhaltigkeit gegeben. PROFANATICA gehören nicht umsonst zu den grindigsten und kompromisslosesten BM-Vertretern Nordamerikas – beste Beispiele dafür sind blutbesudelte Nonnenkostüme auf der Bühne und Ledneys Vergangenheit bei GG Allin, dem Hohepriester des Abründigen.

Kurzer Geschichtsexkurs für die Neuankömmlinge – PROFANATICA gründeten sich bereits 1990, waren insgesamt nur zwei Jahre aktiv, haben es in dieser kurzen Zeit aber auf drei Demos, eine EP, eine Split mit MASACRE und ungemeinen Szene-Kultstatus gebracht. Ledney – der auch das in Insiderkreisen bekannte Solo-Projekt HAVOHEJ betrieb – hatte 2001 dann doch wieder Lust auf Mucke und aus PROFANATICA mittlerweile eine etablierte Szenecombo gemacht, die mit drei Alben und unzähligen EPs auch Futter für die Sammlerfraktion fertigte. Das Schöne für die etablierten Fans der Band – PROFANATICA denken auch heuer keinesfalls daran, sich von ihren Punk/Hardcore-Vibes zu lösen und brettern ungemein stumpf und schäbig durchs Unterholz.

Bereits „Ruptureholyhymen“ gibt die Marschrichtung vor – die hohe Religion nennt sich Blastbeat, angereichert wird die bluttriefende schwarze Messe mit enervierend in die Hirnwindungen fahrenden Gitarren-Shreds und Ledneys abartig herausgerotzter Keifstimme. Wer seinen Schwarzmetall also gerne mit Melodien, Bombast und ausgeklügelter Technik genießt, kann gerne auch beim nächsten Media Markt zum täglichen Lebensmittelkauf ansetzen – wird beides nicht ganz funktionieren. PROFANATICA machen jedenfalls keine Kompromisse und können mit dem flotten Titeltrack und dem Früh-90er-nordisch klingenden „Water To Blood“ sogar zwei Highlights als Duftmarken setzen. Ansonsten ist akustische Redundanz das höchste Gut – die Fanklientel weiß aber ohnehin was sie bekommt und für den schnell-mal-eben-Black-Metal-Hörer empfiehlt sich ohnehin der Griff zu IMMORTAL oder DIMMU BORGIR.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (18.11.2013)

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