13.12.2012, Arena

GRAVEYARD

Text: Reini | Fotos: Stefan Kuback
Veröffentlicht am 17.12.2012

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Sie sind derzeit eine der heißesten Aktien im Retro-Rock Bereich, die aus Göteborg/Schweden stammenden GRAVEYARD, die mit „Hisingen Blues“ ein Jahrhundertwerk abgeliefert haben und mit „Lights Out“ einen durchaus ebenbürtigen Nachfolger in den rauchverhangenen Rock-Orbit katapultierten. Mit im Gepäck, bei ihrer Europa-Headlinertour, hatten GRAVEYARD die nicht minder starken SPIDERS rund um Frontfrau und SUZI QUATRO Look-Alike Ann-Sofie Hoyles. Die beiden Bands verbindet nicht nur die selbe Heimatstadt, nein GRAVEYARD Zeugler Axel Sjöberg war früher auch bei den Spinnen für den satten Groove zuständig.

Pünktlich um 21:00 Uhr – auch wenn manche sich dem Irrtum hingaben zu glauben, wenn auf der Arena Homepage 20:00 Uhr angeführt sei, würde auch der Gig um diese Zeit beginnen – liebe Leute, da ist IMMER die Einlasszeit aufgelistet!!! – schlurften die SPIDERS auf die Bühne, John und Mateo stoppelten ihre Saiteninstrumente ein und von der ersten Sekunde an war klar, wer in dieser Band das Sagen hat: Ann-Sofie Hoyles fuhrwerkte wie eine wildgewordene Derwischin über die Bühne, sorgte mit Rasseln, Schellen und auch mit der Mundharmonika für Kurzweil und Ehemann John, sowie der obercoole Basser Matteo Gambacorta waren die beruhigenden Contraparts zur bei Zeiten fast überdrehten Frontfrau.

Schon bei den SPIDERS fällt die rappelvolle Halle auf – das Quartett fühlt sich durch die Publikumsunterstützung richtig aufgestachelt und Tracks der Sorte „Hang Man“ bzw. „Fraction“ sorgen für beste Unterhaltung. Lediglich der Umstand, dass die SPIDERS nur 2/3 der ihnen zur Verfügung gestellten Zeit (30 anstatt der veranschlagten 45 Minuten) ausnutzen sorgt beim Rezensenten für leichtes Kopfschütteln. Noch ärgerlicher, dass die Umbaupause bis zum GRAVEYARD-Gig trotzdem voll ausgekostet wird und die jetzt schon rappelvolle Arena (vom Die-Hard-Metaller über den jungen Indie-Hipster bis zur 50+ Generation ist alles gekommen was nur irgendwie nach Rock riechen darf!) geschlagene 45 Minuten ausharren musste. Dann aber war es soweit, Sirenengeheul und gleich mal mit dem fantastischen „An Industry Of Murder“ vorgeprescht. Zwar war zu Beginn der Sound noch nicht wirklich ausbalanciert (die Solis von Jonathan Ramm viel zu leise, der Bass von der mir bis dato nicht bekannten Aushilfskraft , sowie das Zeugl von Axel Sjöberg waren doch zu dominant nach vorne gemischt), dies besserte sich aber im Verlauf der Gigs.

Dreh- und Angelpunkte bei einer GRAVEYARD Live-Show sind sowieso Powerdrummer Axel Sjöberg – immer wieder faszinierend aus wie wenig Drum-Equipment der Mr. Sjöberg derartige Power raushauen kann – und natürlich Sänger/Gitarrist Joakim Nilsson, der sich in Wien trotz einer hartnäckigen Verkühlung nicht die Laune verderben ließ und bei Zeiten richtig ekstatisch über die Bühne fegte. Auch beeindruckend, die Band schaffte 75 Minuten Eigenmaterial ohne auch nur einen nicht überzeugenden Song darzubieten. Gerade die ruhigen Momente wie in „Uncomfortably Numb“, „The Siren“ oder dem gottgleichen „Slow Motion Countdown“ stellen einen wunderbaren Kontrapart zu den Gefühlsausbrüchen a la „Hinsingen Blues“, „Goliath“, oder „Ain't Fit to Live Here“ dar. Der Fokus liegt – no na – auf den beiden Erfolgsalben, das Debütwerk wird im regulären Set lediglich genau in der Mitte mit „As the Years Pass by, the Hours Bend“ gewürdigt. Nach ein bisschen mehr als einer Stunde und einem an Intensivität kaum zu überbietenden „Goliath“ verabschieden sich die Vier Schweden das erste Mal vom Wieder Publikum. Schnell wird aber klar, die kommen noch mal zurück, da fehlt ja noch was…

… genau, „The Siren“, „Endless Night“ und der zweite „alte“ Beitrag „Evil Ways“ hinterlassen eine aufgebrachte, aber rundum zufriedene Menge und für den Rezensenten einmal mehr den Beweis, dass GRAVEYARD derzeit eine der heißesten Aktien im Retro-Rock Bereich…. Aber das hatten wir ja schon… GRAVEYARD Setlist: An Industry of Murder Hisingen Blues Seven Seven Slow Motion Countdown Ain't Fit to Live Here Buying Truth (Tack & Förlåt) Uncomfortably Numb As the Years Pass by, the Hours Bend Hard Times Lovin' Thin Line Goliath Encore: The Siren Endless Night Evil Ways


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