02.11.2012, Komma

Robin Beck

Veröffentlicht am 12.12.2012

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Es wird immer gejammert, dass zu wenig melodische Hardrockbands den Weg nach Österreich finden und dann kommen bei ROBIN BECK so an die 40 Nasen. Liebe Leute, ihr müsst euch das schon selber zuschreiben, denn ohne entsprechende Präsenz seitens der Fans, wird man bald keine derartigen Konzerte mehr erleben dürfen. Eigentlich sehr schade, denn die kleine Frau mit der großen Stimme war an diesen Abend in absoluter Topform. Auch die Band rund um James Christian (HOUSE OF LORDS) und Tommy Denander war großartig und machte diesen Abend zu einem unvergesslichen Event. Als Vorband fungierten die Hardrocker ESTRELLA, bei der gleich drei Brüder mitwirken. Die Schotten machten ihre Sache recht ordentlich und klangen live wie eine Mischung aus 80iger Hardrock, STEEL PANTHER und H.E.A.T. Die Herren schafften es locker, Leben in die Bude zu bringen, obwohl zu dieser Zeit erst 20 Fans in der Halle waren. Mit dem Debutalbum „Come Out And Play“ lieferte man ein gutes Album ab und dass die Songs auch live hervorragend umgesetzt werden können, wurde eindrucksvoll bewiesen. Kurzum ein würdiger Opener ohne Fehl und Tadel.

ROBIN BECK startete ihr Set gleich mit „If You Were A Women“, „Don´t Lose Any Sleep“ und dem grandiosen „Hold Back The Night“. Die Dame sang unglaublich gut und harmonierte mit den restlichen Musikern, allen voran HOUSE OF LORDS Fronter und Ehemann James Christian bestens. Die Musiker sorgten trotz der schütteren Kulisse für gute Laune indem sie sich gegenseitig veralberten und witzige Ansagen zu den Songs machten. Tommy Denander ist nicht nur ein toller Songwriter, sondern auch ein begnadetet Gitarrist, der mit viel Gefühl und wundervollen Melodiebögen Akzente setzten konnte und einfach nur toll anzusehen und anzuhören war.

An der Auswahl der gespielten Tracks konnte man auch nichts aussetzen, denn vom Erstling „Trouble Or Nothing“ bis hin zu Songs des aktuellen Longplayer „The Great Escape“ wurde ein repräsentativer Querschnitt ihres Schaffens vorgetragen. Beide Daumen hoch für die Lady und ihre Band, die sicher viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätten und sich über all die Jahre treu geblieben sind. Der Rausschmeißer des Abends „Follow You“ kostete mich eine schlaflose Nacht. Der Song war mir bekannt, nur wusste ich nicht von wem er stammt. Die Lösung des Rätsels war ein kurzes Mail an Tommy Denander, der mich dann aufklärte, dass der Song von einem gewissen Glen Burtnik komponiert wurde und auf der nächsten ROBIN BECK Scheibe sein wird. Da freut sich das Melodic-Rock Herz.

Mir tun nur die Veranstalter vom Komma in Wörgl leid, denn mit so einem Publikums- Desaster hat hier sicher niemand gerechnet. Anscheinend wollen Frau und Herr Österreicher lieber zum zehnten Mal AC/DC, RAMMSTEIN oder auch seit geraumer Zeit SABATON und Konsorten ansehen, als mal zu einem kleinen Event zu gehen. Ja, ich weiß, das ist derzeit, auch wenn man von diesen Bands keinen einzigen Song kennt, voll im Trend, dort hinzugehen. Und das ich recht habe, beweist die Tatsache, dass mir bei einem Konzert besagter Gruppen ein junger Metaller glaubhaft versichern wollte, dass sein Lieblingssong von AC/ DC „Enter Sandman“ sei – OHNE WORTE.

Aber allen, die nicht da waren sei gesagt: IHR HABT DEFINITIV WAS VERPASST. ROBIN BECK und BAND waren großartig. Nach der Show gab es noch Gelegenheit für Autogramme, außerdem hatte man die Möglichkeit mit der charmanten Sängerin Fotos zu machen. Ein schöner Abend, gefüllt mit allerfeinster Musik, der auch bewies, dass die Lady mehr drauf hat als diesen blöden „Coca Cola“ Werbesong. Setlist If You Were A Women Don´t Loose Any Sleep Hold Back The Night Save Up All Your Tears The One The Great Escape Wish You Were Here That All Depends Sleeping With The Enemy DRUMSOLO Hide Your Heart Tears In The Rain Love Lies First Time Follow You


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