14.03.2011, Arena

BLACK LABEL SOCIETY

Text: Eva Thalhammer | Fotos: Reini
Veröffentlicht am 18.03.2011

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Wildes Durcheinander und heilloses Helter Skelter scheinen an diesem Montag vorprogrammiert. Bereits am Nachmittag tümmeln sich Musikliebhaber, deren Kutten ein gewisser dreiteiliger Rückenpatch ziert, im Gasometer. BLACK LABEL SOCIETY haben sich angekündigt und werden in nicht allzu ferner Zukunft die nahegelegene Arena rocken. Doch bis dahin stellt sich Geduld noch als eine Tugend heraus. Um 20.15 ist es endlich so weit und der Toursupport GODSIZED betritt die Bühne. Die große Halle des ehemaligen Schlachthofes ist beinahe vollkommen gefüllt, dennoch drängen weiterhin neugierige Besucher nach vorne, um den Engländern zu lauschen. Diese stellen sich nämlich schon nach den ersten Nummern als großartige Vorgruppe heraus. Thematisch und musikalisch schafft es das Quartett, das Publikum nicht nur für den Hauptact anzuheizen sondern auch auf die eigene Musik neugierig und aufmerksam zu machen. Gespielt wird gemächlicher Rock, der durch einige diffuse Soli und eine angenehme Stimme des bärtigen Sängers überzeugt. Nach Songs wie „Bleed on the inside“ oder „Last Goodbye“, die schon a priori zum Mitsingen animieren, gibt man die Bühne schon wieder frei und dem Wunsch einer Zugabe wird leider nicht nachgekommen

Wer denkt, jetzt ist es endlich so weit, gleich kann von weiten einen Blick auf die Band im Hintergrund erhaschen muss enttäuscht werden. Um die Spannung zu schüren wird die Bühne von einem enormen Banner mit dem typischen phrenologischen Totenkopf verdeckt um in Ruhe alle Vorbereitungen treffen zu können. Doch langsam regt sich etwas hinterm Vorhang. Es sieht so aus als würde etwas, oder jemand überdurchschnittlich großes hinters Mikrophon treten und dem ist auch so. „The Beginning … At Last“ kann man hier laut sagen und zu diesen Klängen fällt dann auch endlich das beeindruckende aber dennoch störende Banner. „Crazy Horse“ und „What’s in you“ werden sofort nachgeschossen und sorgen für laute Töne seitens des Publikums. Ganz offensichtlich wird auf die Songauswahl viel Wert gelegt, wodurch sich ein besonderer Mix aus älteren Songs, jüngeren Klassikern und dem jüngsten Album „The Order Of Black“ ergibt. Jedenfalls wird ein Feuerwerk nach dem anderen gezündet, sodass wenig Zeit für Konversation bleibt. Zakk lässt es sich aber nicht nehmen jedes Bandmitglied gesondert vorzustellen und deren Können anzupreisen. Besondere Ovationen brachte man natürlich dem ehemaligen „Type- O- Negative“ Drummer John Kelly entgegen, welcher neuerdings für die Whisky – Liebhaber trommelt.

Danach kommuniziert Wylde lieber wieder durch seine Gitarre und diese Klänge sprechen eindeutig für sich. Nach „Fire It Up“ ,einer der energiegeladensten Nummern, wird ein Solo der Sonderklasse hingelegt, denn bei Wylde sind weder Haare noch Bart noch Soli kurz. Das Publikum wird zwar durch Sound, Mimik und Gestik des blonden Riesen in Bann versetzt, jedoch freut man sich schon darauf, die anderen Musiker wieder auf der Bühne zu haben. „The Blessed Hellride“ und „Suicide Messiah“ erfüllen letztendlich noch sämtliche Erwartungen bevor die letzten Noten von „Stillborn“ durch den Äther ziehen und langsam aber sicher ausklingen.

An und für sich ein gelungener Abend mit respektierlichem Engagement beider Bands. Während GODSIZED eine passende Einstimmung lieferten, erfüllten BLACK LABEL SOCIETY sämtliche Hoffnungen, wenngleich der Auftritt etwas zu frontal wirkte. Jedenfalls war die Songauswahl gut durchdacht und Sound sowie natürlich musikalisches Geschick stellten sich als ausgezeichnet heraus. Solche Montage kann man nicht hassen- im Gegenteil, man muss man sich sogar fragen „Ain’t Life Grand?“ 1. The Beginning... At Last 2. Crazy Horse 3. What's in You 4. The Rose Pedalled Garden 5. Funeral Bell 6. Overlord 7. Parade of the Dead 8. In This River 9. Fire It Up 10. Godspeed Hell Bound 11. The Blessed Hellride 12. Suicide Messiah 13. Concrete Jungle 14. Stillborn


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