30.08.2019, Rockhouse-Bar, Salzburg

HATE + BEHEADED + KHARNATH

Veröffentlicht am 03.09.2019

Während ein kleines, wohlbekanntes Schreiberlein, das sich normalerweise an diesem Tage in der Rockhouse-Bar eingefunden hätte, irgendwo auf Abwegen durch die bayrischen Weiten streifte, aktivierten wir kurzerhand einen unserer Partner, um ihn genüsslich in die Schwärze von HATE zu werfen. Geworfen wurde auch ein Zuschauer und zwar gleich mehrmals aus der Bar, da der gute Mann in höchst alkoholschwangerem Zustand im Verlaufe des Abends gleich mehrmals versuchte die Bühne zu entern.

Raufgelassen wurde der penetrante, augenscheinlich dauerbegleitete Besucher natürlich nicht, dafür aber das heimische Schwarzfrischgemüse KHARNATH, das an diesem Abend seinen Bühneneinstand feierte. Live um Dimensionen besser als auf der kürzlich erschienenen EP „The Downfall“, machte der 90's-lastige, mit atmosphärischer Schlagseite dargebotene Black Metal live richtig Spaß und animierte zum kollektiven Mitschädeln in der bereits gut gefüllten Bar. Für den ersten Auftritt lieferten KHARNATH eine schon ordentlich tighte Show ab, wenngleich die recht unauffälligen Herren mit Ausnahme ihres Nietenbestückten Fronters R.G. (Szenegängern bekannt als Lord Drakanus der im Vorjahr aufgelösten ISEGHAAL) auf der Bühne noch ein wenig verhalten wirkten. Für den ersten Liveauftritt war das jedoch schon ziemlich stark, was die erst im Vorjahr formierten Salzburger da ablieferten – man darf sich schon auf mehr freuen!

Death the Brutal Way lieferten dann BEHEADED, die aber an diesem Abend in Salzburg nicht so ganz aufgehen wollten. Zu viele Besucher waren wegen der Schwarzmetallischen Klänge gekommen, sodass die seit 1991 hingebungsvoll die Fressen polierenden Malteser in der Hitze der Rockhouse-Bar leider am Publikumsgeschmack vorbeischrammten. Doch die Truppe machte das Beste daraus und lieferte einen soliden Gig mit ansprechendem Wumms, der sich wirklich mehr verdient hätte. Dass auch BEHEADED (wie übrigens alle Bands an diesem Abend) mit ausschließlich Standlicht, Nebellos und wortwörtlich finsterer Atmosphäre auf der Bühne auskommen mussten, sorgte noch für einen zusätzlichen Dämpfer bei der Band aus Malta. Zumindest die Hitze dürften sie von Zuhause gewohnt gewesen sein...

HATE ließen dann ein ziemlich langes Intro runterlaufen, ehe die Polen dann endlich die Bühne enterten. Als „Entschädigung“ für die lange Sequenz gab es dann ein wirklich brutales Brett über den Schädel gezogen, zu dem sich so mancher im Publikum seine Nackenwirbel recht grundlich zerstörte. Die einzige Band des Abends mit Corpsepaint auf der Bühne machte keine Gefangenen und peitschte die Zuschauer mit rasenden Klängen immer wieder an. Für Schmunzeln in der allumfassenden Schwärze, die die Polen in Salzburg entfesselten, sorgte der Schlagzeuger, dessen Grimassen während der Blastbeats das Zeug zum Alleinunterhalter hatten. So schädelten sich die Salzburger zu dem brutalen Black/Death-Gewitter von HATE durch die Nacht als gäbe es kein Morgen – der Applaus der gut gefüllten Bar war in diesem Fall natürlich obligat, für die musikalische Gnackwatschn, die viele der Anwesenden vermutlich noch einige Tage im strapazierten Kopfträgergestell verspüren werden.


Fotos unseres externen Kollegen Robin Stein folgen!


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