02.07.2019, Zitadelle Spandau, Berlin

DEF LEPPARD + EUROPE + JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE

Veröffentlicht am 08.07.2019

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Hairmetal/1980er-Heaven war am 02.07.19 in der wunderschönen Zitadelle in Berlin-Spandau angesagt. Als Nicht-Kenner der Berliner Konzert-Locations (ausser Oly-Stadion/Waldbühne und Benz-Arena) ging ich an sich von einem Indoor-Event aus. Umso positiver die Überraschung, dass das Ganze auf einem wunderschönen, von der Havel umgebenen "Inselgelände" stattfand. Ein sehr idylllischer Platz für Konzerte.

DEF LEPPARD waren letztmals 2015 bei uns zu sehen und das ziemlich erfolgreich nach langer Pause. Umso verwunderlicher, dass die Berlin-Show das einzige Headlinerkonzert der Band darstellte. Es gab lediglich noch einige ausgewählte Deutschlandshows im Vorprogramm (?!) von BON JOVI, bei dem man ungefähr das Doppelte an Geld hinlegen musste um dann weniger LEP-Songs zu hören. Nein Danke!

Also auf nach Berlin, zu dem noch mit EUROPE als zweitem Act und den ebenfalls aus dem Vorprogramm von KISSIN' DYNAMITE bekannten JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE.

Letzterer legte pünktlich um 18 Uhr los und lieferte eine kurze aber wirkungsvolle Show ab. Neben eigenen Songs des Debüts "Mama Said Rock Is Dead" gab es auch noch JOURNEYs "Don't Stop Believing", bei dem der agile JOHN jedoch stimmlich an seine Grenzen stieß. Dennoch ein kurzweiliger dreißigminütiger Auftritt, der Lust auf den weiteren Abend machte.

Nach kurzer Umbaupause ging es weiter mit EUROPE. Ich habe Joey und Co. nun schon etliche Male gesehen und warte auch nach dem Berlin-Auftritt noch immer auf eine schlechte Show. Diese wurde auch in der Zitadelle nicht geboten - im Gegenteil. In den sechzig zur Verfügung stehenden Minuten gab es eine gelungene Mischung aus alten und neuen Songs, sowie einigen "Deep Cuts" wie z.B. "Ready Or Not" (meinem persönlichen Highlight des Abends) oder dem Oldie "Dance The Night Away", alles bei druckvollem Sound und einer äußerst spielfreudigen Band. John Norum verdient besondere Erwähnung, denn was der Gute da jedes Mal vom Stapel lässt, ist schon beeindruckend. Die Soli werden glasklar und ohne verwaschen zu klingen filigran runtergezockt. Der Mann steht für mich auf einer Stufe mit Legenden wie STEVE VAI oder JOE SATRIANI. Dass Joey Tempest eine genialer Frontman ist, sollte sich ebenfalls längst rumgesprochen haben. Zwar umschifft auch er ab und an einmal die ganz hohen Töne, was aber bei über 30 Jahren im Business keine Schande ist. Letztlich hat er prima gesungen und braucht noch keine Backing Tapes wie manch andere ungenannte Bands, die derzeit für großes Geld unterwegs sind und sich damit lächerlich machen. Das Publikum wurde wie immer mit dem finalen Countdown entlassen. Ein klasse Auftritt. Verwunderlich, dass es vor Ort nirgendwo EUROPE-Merchandise zu erwerben gab (gesehen habe ich nur einen DEF LEPPARD-Merch-Stand)?!

Setlist EUROPE (ohne Gewähr):

  • Walk the Earth
  • The Siege
  • Rock the Night
  • Scream of Anger
  • Prelude
  • Last Look at Eden
  • Ready or Not
  • War of Kings
  • Carrie
  • Dance the Night Away
  • Superstitious (with snippet of "Here I Go Again" by Whitesnake)
  • Cherokee
  • The Final Countdown

            

Nach einer guten halben Stunde Umbaupause wurde mit der LEP'SCHEN Coverversion von DEPECHE-MODE'S "Personal Jesus" der Headliner des Abends eingeläutet. Joe Elliott und seine Mannen waren prima drauf, die Backing-Chöre saßen vorzüglich und auch Joe selber ist noch weit entfernt vom stimmlichen Unvermögen der Fönwelle aus New Jersey, im Gegenteil. Geliefert wurden alle großen Hits, ein paar alte Schmankerl wie z.B. "Bringing On The Heartbreak" sowie Neues der letzten selbstbetitelten Scheibe in Form von  "Man Enough", welches auch sehr gut ankam.

Immer wieder beeindruckend sowohl das Schlagzeugspiel von Rick Allen mit einem Arm, als auch das perfekte Zusammenspiel der beiden Gitarreros Collen und Campbell. Letztgenannter wirkt zwar ab und an gitarrentechnisch etwas unterfordert bei den LEPS, aber wenn er einmal von der Leine gelassen wird, ist er eine Bank. 

                                                                  

Untermalt wurde die Show von einer opulenten Light- und Lasershow und einigen Einblendungen älteren Datums auf der großen Videoleinwand hinter dem Schlagzeug. Nostalgie pur, aber mit Stil.

Nach gut 90 Minuten war dann leider schon Schluss. Wohl mehr wegen des strikten Zeitlimits vor Ort aufgrund vorhandener näherer Anwohner. Die Band war angesichts des guten Zuschauerzuspruchs und der ausgelassenen Stimmung sichtlich zufrieden und Joes  berühmter Spruch zum Abschied hat hoffentlich seine Gültigkeit:  "..and there will be a next time". Ich hoffe es - solange DEF LEPPARD solche Konzerte abliefern sind sie jederzeit willkommen.

Setlist DEF LEPPARD (ohne Gewähr):

  • Rocket
  • Animal
  • Let It Go
  • When Love and Hate Collide
  • Let's Get Rocked
  • Armageddon It
  • Rock On
  • Two Steps Behind
  • Man Enough
  • Love Bites
  • Bringin' on the Heartbreak
  • Switch 625
  • Hysteria (With "Heroes" snippet by David Bowie)
  • Pour Some Sugar on Me
  • Rock of Ages
  • Photograph

                 


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