14.08.-17.08.2019, Summer Breeze, Sinnbronn

SUMMERBREEZE - Rück- und Ausblick

Veröffentlicht am 18.05.2019

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Es war heiß und staubig und nur ganz selten entleerte sich der Himmel über Dinkelsbühl, zum Beispiel beim Gig von DORO.
Bereits zum 26. Mal fand das Metalfestival auf dem Flughafen Sinnbronn im Süden der deutschen Republik statt, meiner Meinung nach eines der besten Festivals weit über den deutschen Sprachraum hinaus.


Auch 2018 lieferte Silverdust Entertainment ein Lineup, das für jeden Freund harter Klänge etwas zu bieten hatte.

JINJER für die Hip Hop-Metaller, NDH gab's mit EISBRECHER, Mittelalterklänge von SALTATIO MORTIS, den melodischen Death Metal deckten ARCH ENEMY ab, ESKIMO CALLBOY gaben den Metalcore-Freunden, was sie sich herbeisehnten.
Weitere Namen gefällig? PAPA ROACH, POWERWOLF, W.A.S.P, DANKO JONES, TRIVIUM, J.B.O oder SICK OF IT ALL und hundert weitere Kapellen inklusive der BLASMUSIK ILLENSCHWANG gehörten zum Programm.

Neben solch großartigen Lineups sticht das SUMMERBREEZE durch eine extrem engagierte Crowd heraus, das Foodangebot ist der Hammer und die Camping Areas sind beinahe so interessant wie das, was im Infield geschieht.
Wer es lieber etwas gemächlich mag, besucht zwischendurch das malerische Städtchen Dinkelsbühl und die freundlichen Menschen dort, welche keine Angst vor schwarz gekleideten Menschen zeigen.

Zurück zur Party auf dem Flugfeld - und zu einem kleinen Rückblick auf das Summerbreeze 2019:

Mittwoch
Die meisten Fans reisen üblicherweise erst am Donnerstag an, der Mittwoch diente auch diese Mal dem Aufbauen und Aufwärmen, dem musikalischen und sonstigen Vorglühen. Trotzdem rockten bereits Bands wie SEPULTURA, KATAKLYSM, GRAVEYARD, ROSS THE BOSS oder THE NIGHTFLIGHT ORCHESTRA die T-Stage. Aber auch die kleineren Bühnen hatten es in sich; auf der Camelstage spielten EVIL SCARECROW, DEATHRITE oder WARBRINGER, selbst auf der Ficken Party Stage ging es ab, mit der ROCK'N'ROLL WRESTLING BASH oder der Disco der Kollegen von Metal.de.
Einzig auf der Main Stage war noch Funkstille.

Donnerstag
Endlich wurde auch die Mainstage eröffnet. Die Hauptbühne ist seit dem Jubiläumsjahr 2017 die größte Drehbühne Europas mit einem Durchmesser von 20 Metern. Durch diese Konstruktion werden die Umbaupausen deutlich kürzer; weniger warten, mehr feiern.
Das Lineup blies mich bereits aus den Schuhen. Die BACKYARD BABIES und ORDEN OGAN legten ordentlich Feuer, JASTA feierte wie gewohnt mit jeder Menge Freunde – und blieb trotzdem eher enttäuschend, weniger engagiert als auch schon. EISBRECHER hatten ein neues Album am Start und wie üblich das Publikum in Kürze im Griff.
BEHEMOTH luden zuerst die Presse zum Biertasting, um später mit dem Publikum ihre schwarze Messe zu zelebrieren. Den Headliner machten POWERWOLF, nach SUICIDAL TENDENCIES schickten DIE APOKALYPTISCHEN REITER die Menschen ins Bett – oder zumindest zurück auf den Campground.
Parallel zum großen Programm legten Bands wie COMEBACK KID, ESKIMO CALLBOY, MUNICIPAL WASTE, CANNIBAL CORPSE oder MARDUK die T-Stage in Brand.

Freitag
Ein neuer Tag mit viel Hitze und deutlich staubgeschwängerter Luft ließ den Bierkonsum exponentiell anwachsen. Heute war jener Tag, der meinen persönlichen Festival-Headliner präsentieren würde, aber dazu später mehr.
Vorerst eröffneten MEGAHERZ den Reigen, bald einmal gefolgt von AMARANTHE, den ersten Highlights DANKO JONES und J.B.O. Danach entführten SALTATIO MORTIS ins Mitttelalter, Königin DORO und TRIVIUM bereiteten die Bühne für jene Band, welche mein unbestrittenes Highlight des Festivals war; ARCH ENEMY.
Alissa White Gluz zeigte, wo der Hammer hängt. Leider konnte Jeff Loomis nicht dabei sein, Joey Concepcion vertrat den Meistergitarristen aber würdig. Bereits auf dem GREENFIELD Festival in der Schweiz hatte die Band bewiesen, dass sie zur Speerspitze des Melodic Deathmetal gehören und einer der geilsten Live Acts des heissen Sommers 2018 darstellten. In Dinkelsbühl feierten sie ab, liessen die Erde beben und brachten das Infield zum Kochen. Das Festival hätte anschliessend zu Ende sein können, ich wäre trotzdem zufrieden nachhause gegangen. ARCH ENEMY – der Rest war Zugabe!

Samstag
Ich gebe es zu, gegen Ende dieser im doppelten Sinn heißen Tage ging mir langsam die Luft aus. Zwei Gigs auf der kleinen Camel Stage waren für mich wichtig; die palästinensischen ORPHANED LAND und die superheisse Hip Hop Metalcorer JINJER. Was deren Frontfrau Tatjana Shmaylyuk ablieferte, war etwas vom heißesten, was es live zu sehen gab.
Auf der Main Stage waren nochmals grosse Namen angesagt; heiß waren PHIL CAMPBELL & THE BASTARD SONS. Der ex-MOTÖRHEAD-Klampfer mit Familie zeigte, was eine Harke ist. Mein persönlicher Headliner jedoch waren PAPA ROACH. Von Vielen schon totgesagt, zeigte "der alte Mann", was Live Performance ist, wie man eine Bühne rockt.
Für mich hingegen unverständlich, warum W.A.S.P als Headliner gesetzt war. Ich habe schon lange keinen Auftritt mehr erlebt, der liebloser heruntergespielt worden war. Für einmal stand da eine Kultband auf der Bühne, die ihren Zenith nicht nur weit überschritten hat, sondern sich aktiv um ihre Pensionierung kümmern sollte. W.A.S.P waren für mich die Enttäuschung des Festivals. Daran ändern auch die vielen Lobhudeleien im Netz nichts.
So hatte ich noch mehr Spaß bei den Humpta-Folkmetallern KORPIKLAANI oder dem überzeugenden DIRKSCHNEIDER. Ebenfalls zu überzeugen vermochten auf der T-Stage CALIBAN, SOLSTAFIR, OMNIUM GATHERUM oder KADAVAR.


Fazit
Auch die 2018er-Version des SUMMERBREEZE erwies sich als guter Jahrgang mit einem Hammerlineup. Man kann natürlich auch in den hohen Norden fahren und das W:O:A geniessen. Wer da aber keine Tickets mehr bekam, war im Süden Deutschlands nicht weniger schlecht aufgehoben, konnte Punk, Rock und Metal vom Feinsten geniesßen, ein cooles Publikum sowie ein geiles Ambiente mit eingeschlossen.


Der Ausblick auf das Summerbreeze 2019

Nach dem Festival ist vor dem Festival. Auch 2019 schenken sich die Veranstalter nichts. Sagenhafte 134 Bands sind aktuell gemeldet. Darunter solch klingende Namen wie HAMMERFALL, ELUVEITIE, VAN CANTO, SUBWAY TO SALLY, TESTAMENT und SOILWORK, QUEENSRŸCHE, PARKWAY DRIVE, LOTL und LORDI, KISSIN DYNAMITE und IN FLAMES, DRAGONFORCE und DIMMU BORGIR und, und, und…

Momentan gibt es noch Tickets für vier heiße Tage im Süden Deutschlands. Eines ist sicher, es lohnt sich auch 2019 wieder, den Weg ins beschauliche Dinkelsbühl in Mittelfranken unter die Räder zu nehmen.

 

 


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