01.04.2019, Arena Wien,
Death To False Metalcore Tour 2019
MALEVOLENCE im Anschluss hatten es da nicht mehr so schwer. Ein paar Besucher mehr waren mittlerweile in der Arena eingetroffen, einige davon freuten sich sichtlich über den Auftritt der Briten. Fans der Truppe outeten sich umgehend als solche, indem sie sich ab dem ersten Song zur Stammbesetzung eines kleinen Circle Pits formierten und zwischendurch fleißig Violent Dancing betrieben. MALEVOLENCE boten groovigen Metalcore, reichlich Breakdowns, ließen auch mal Fans aus der ersten Reihe für kurze Zwischenshouts ans Mikro und schafften es zumindest beim letzten Song "Self Supremacy", zu einem amtlichen Circle Pit zu animieren.
Weniger brachial und etwas melodischer, aber mit weiterhin hoch gehaltener Breakdown-Dichte präsentierten sich MISERY SIGNALS um 20.20 Uhr, die im Zuge der "Death To False Metalcore"-Tour zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder auf ein Konzert in Österreich vorbei schauten. In 40 Minuten zelebrierte die Band aus Wisconsin ihr Comeback auf europäischem Boden und überzeugte mit melancholisch-melodischen Riffs und starken Vocals. Beim zweiten Song "The Failsafe" wurde der erste von vielen wunderschönen Momenten kreiert, als zum Outro angesetzt wurde und das Publikum begann, fleißig mitzuklatschen. Die Band genoss die Zustimmung des Publikums sichtlich und widmete einen Song den Fans, die mehrere Shows der Tour besucht hatten. Mit "Worlds & Dreams" hatten MISERY SIGNALS sogar ein instrumentales Zwischenstück parat, bevor der neue Song Sunlifter vorgestellt wurde, der dem für Ende des Jahres angesetzten neuen Album entstammt. Hoffentlich sind der Release und die positive Resonanz des Konzerts in der Arena genug Anlass für die Band, bald wieder hier zu spielen.
ZEIT FÜR DIE HEADLINER
Mit DARKEST HOUR stand um 21.15 Uhr der erste Headliner ins Haus; der Slot wurde mit UNEARTH getauscht. Mittlerweile war das Auditorium richtig voll, entsprechende Begeisterung brandete auf, als die Band die Bühne betrat und mit "Knife In The Safe Room" den ersten Kracher abfeuerte. Als Mitbegründer des Metalcore-Genres boten DARKEST HOUR während der einstündigen Spielzeit ein abwechslungsreiches Set, das sämtliche Schaffensphasen abdeckte und zum Headbangen und Moshen animierte. Songs wie "Convalescence" oder "Rapture In Exile" trafen voll ins Schwarze und mit dem DEAD KENNEDYS-Cover "Nazi Punks Fuck Off" wurde die Band nicht müde, auch ein politisches Statement abzugeben.
Etwa 15 Minuten später wurde es Zeit für den großen Showdown. UNEARTH und Publikum waren gleichermaßen auf Abriss gebürstet, so ging die Feierlaune nahtlos weiter. Das Quintett ist ebenfalls schon über 20 Jahre im Geschäft, weshalb es ein Leichtes war, die Menge weiter anzustacheln. Pits, Violent Dancing, fliegendes Haupthaar - den Urgesteinen wurde gebührend Anerkennung gezollt. Auch die Band selbst zeigte sich von ihrer besten Seite, Frontmann Trevor Phipps war wie gewohnt ganz Tier am Mikro, die Instrumentals der restlichen Bandmitglieder knallten ordentlich aus den Boxen. Die mächtigen Breakdowns entlockten in ihrer Intensität so manchem Fan einen verzückten Juchzer, bei "Endless" war die Stimmung schon längst am Kochen. In der zweiten Hälfte des Sets wurde die Stage häufig von Crowdsurfern geentert, möglich machte dies der Verzicht auf einen Wavebreaker. Nach den Gassenhauern "My Will Be Done" und "The Great Dividers" war der intensive Abend zu Ende und ein überwältigtes und glückliches Publikum blieb zurück. Ein Montag, wie er wohl nicht besser hätte enden können.
FAZIT
Mit dem Stopp in Wien ging eine äußerst sehenswerte Tour zu Ende. Die Zusammensetzung des Line Ups sorgte für genügend Abwechslung, alle fünf Bands begeisterten mit einem regen Aufgebot an Krachern und ließen dabei fast keine Wünsche offen. So geil kann Metalcore sein!