29.03.2019, Rockhouse-Bar, Salzburg

DEADSMOKE + TONS

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 02.04.2019

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Und wieder einmal sind wir in der Rockhouse-Bar um uns musikalisch überraschen zu lassen. Salzburg und Italien, das ist eine fruchtbare Kombination, vor allem wenn es um die düsteren musikalischen Spielarten geht – man ist gar versucht zu glauben, die Bar hätte eine Flatrate auf Bands unseres südlichen Nachbarlandes, so oft wie diverse grollende Stoner, Doom oder Sludge-Brigaden aus Italien in der Mozartstadt einfallen. So auch an diesem Freitagabend – die Generalverdächtigen hießen DEADSMOKE und TONS und spülten ein kleines, doch äußerst begeisterungswilliges Häufchen an Zuschauern in die Rockhouse-Bar.


Und diese Anwesenden bekamen dann auch prompt von TONS ein ordentliches Brett über den Schädel gezogen. Mit der gefühlten Lautstärke eines Düsentriebwerks trat einem der Bass in die Eier, dass man am liebsten losgejodelt hätte, wenn nicht jegliches Aufbegehren in einer tonalen Wand aus zähflüssiger schwarzer Lava erstickt worden wäre. Bleischwer walzten sich die Riffs aus den Boxen, untermalt von hasserfülltem Geschrei und gesprochenen Einspielungen zwischen den finsteren Klängen. Der in düsteres Gegenlicht gehüllte Vierer zeigte sich sichtlich angetan von den aufmerksam lauschenden Zuschauern, die zu den sägenden Klängen auch bereits recht zahlreich das Haupthaar schüttelten und der Band im Anschluss reichlich Applaus für die einnehmende Darbietung spendeten. Auch wenn es im Sludge gerne einmal schön räudig klingen darf, hätte es ein klein bißchen weniger Lautstärke vielleicht auch getan....


Leiser wurde es bei DEADSMOKE logischerweise auch nicht, sodass die bratenden Gitarren gleich wieder von innen an den Knochen kratzten. Obwohl DEADSMOKE mit einem Mann weniger auf der Bühne standen, stand der Sound den Vorgängern auf der Bühne in keinster Weise nach – im Gegenteil! Das Trio entfesselte einen derb-düsteren Bastard finsterster Riffs, pumpender Drums und energiegeladener Vocals, die eine intensiv drückende Atmosphäre kreierten. Die monotonen Hintergrundchoräle gaben der extrem starken Show einen mythischen, fast sakralen Anstrich, während dichter Nebel und blassgelbes, sich mit Fortdauer der Show immer weiter Richtung kränkliches Grün wandelndes Licht die Szenerie der vollkommen in den finsteren Klängen aufgehenden Musiker wirkungsvoll in Szene setzte. Die Zuschauer ließen sich von der intensiven Darbietung schnell mitreißen und schwangen pflichtschuldig die Mähnen (so vorhanden – der Kalauer lutscht sich schön langsam echt aus...) im Takt der markerschütternden Klänge. Auch ein kleines Schreiberlein beutelte den Schädel zu DEADSMOKE und ergötzte sich an den lauten Beifallsbekundungen, zu denen die Italiener das Publikum hinreißen konnten. Verdient! Stark!

Die Fotos des Abends findet ihr in Kürze auch bei Images Of Pain And Pleasure.


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