22.11.2018, Rockhouse-Bar, Salzburg

Dome Of Rock - Tag 1: Der Rock-Donnerstag

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 29.11.2018

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Auf zu drei Tagen saftiger Gitarrenklänge im Salzburger Rockhouse und der Rockhouse-Bar! Es war wieder an der Zeit für das Dome Of Rock Festival – dieses Jahr erstmals im Herbst, anstatt wie sonst immer im Sommer angesiedelt. Eine gute Entscheidung, wie das durchwegs hohe Besucheraufkommen und die gute Stimmung an allen drei Festivaltagen bezeugen konnte!

Am Auftakttag, vom Berichterstatter kurzerhand Rock-Donnerstag getauft, ging man es mit nur einer Bühne, nämlich jener in der Rockhouse-Bar, gemütlich an. Dafür wurde musikalisch gleich ordentlich Gas gegeben...


Vom Fleck weg gab es nämlich mit den HOMELESS KINGS als Eröffnungsact Partystimmung. Man hätte den Burschen zwar durchaus einen etwas späteren Slot mit feierlaunigerem Publikum zugestehen können, doch dafür heizte der Vierer mit knackigen Mitgrölsongs mit punkiger Schlagseite den bereits recht zahlreich Anwesenden ordentlich ein! Trotzdem die HOMELESS KINGS zur inzwischen wohl meistgesehensten Band dieses Jahres beim kleinen Schreiberling avanciert waren, machte sich noch immer keine Müdigkeit hinsichtlich des ausgelassenen Gute-Laune-Rocks der Abtenau/Traunstein-Connection breit. Ja, was soll man denn groß sagen, der Stoff funktioniert einfach blendend und kann die Leute immer wieder mitziehen! Dass auch kommendes neues Material das Zeug zum hartnäckigen Ohrwurm hat, das bewiesen die HOMELESS KINGS mit einem neuen, mit sichtlicher Freude gezockten Titel, der sich, ganz in der Tradition schmissiger Songs vom Debüt „Broken Queen“, mit seinem eingänigen Refrain gleich einen Platz im gedanklichen Schränkchen für Songtexte einrichtete. Super Burschen, weiter geht’s!


Das Tempo ein wenig herausgenommen wurde anschließend von DRUG OF CHOICE (kurz DOC), die sich deutlich mehr im stonenden Bereich bewegten und eine vom Publikum höchst interessiert goutierte Mischung vortrugen. Sehr stimmungsvoll dargereicht, bewegten sich DOC irgendwo zwischen knurrendem Stoner, schleppenden Doom-Elementen und sphärischen Passagen, die dem ganzen fast ein wenig proggigen Anstrich gaben. Vokal und instrumental überzeugend, verlangten die Salzburger schon einen Zacken mehr Konzentration aufs Gebotene, als die fluffigen Partyhymnen zuvor. Dabei groovten DOC enorm lässig, in ihrer Bewegung zwischen mal geradezu sphärischen Melodieläufen und dann wieder fettestens bratenden und grummelnden Riffs. Zwar waren sich die Herren zwischendurch schon einmal über die Schnelligkeit eines Songs etwas uneins, doch die starke musikalische Leistung und die äußerst sympathische Performance hoben das kleine Hoppala deutlich auf. Die Besucher sahen das ebenso und spendeten fleißig Applaus.


Erst kürzlich mit Macht an gleicher Stelle auf die Bretter der Bühnen zurückgekehrt, ließen sich GREY CZAR auch an diesem Abend nicht lumpen. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie das Publikum wieder vom Fleck weg auf ihrer Seite hatten. Vielleicht war das Publikum vergleichsweise leise, für die ziemlich erkleckliche Anzahl die sich zum Festivalauftakt versammelt hatte, doch dafür konnte man keines dieser nervigen Hintergrundgespräche vernehmen, die einem oft genug den Musikgenuss vergällen – denn die Anwesenden hörten zu. Konzentriert und sichtlich angetan von dem Gebotenen hochklassigen Gebräu aus erdigem Stoner, sachtem Space und proggigen Anflügen, gekrönt von einem vokalen Dreigestirn, welches den Abend einmal mehr zum Genuss machte. Ausdrucksstark und wunderbar akzentuiert, zündeten GREY CZAR, nach ihrer bereits in allen Belangen überzeugenden Performance einen Monat zuvor, den Nachbrenner und lieferten erneut ein Feuerwerk für Freunde hochklassiker Rock-Klänge abseits ausgetretener Pfade ab. Von diesem Auftakttag brauchte wahrlich niemand enttäuscht heimzugehen, wie die lauten Beifallsbekundungen bezeugten!

Mehr Fotos? Gerne, gibt's wie immer bei Images Of Pain And Pleasure!


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