18.11.2018, Komma, Wörgl

NAZARETH & SheZoo

Veröffentlicht am 27.11.2018

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Die schottische Hardrock-Band NAZARETH feierte ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum, und das quasi vor unserer Haustüre! Das kann man sich eigentlich nicht entgehen lassen, und so fanden sich Fotografin Tina und ich im neu umgebauten VAZ KOMMA ein. Und holla die Waldfee, trotz der Tatsache, dass es Sonntag Abends war, folgte erfreulicherweise eine respektable Anzahl Fans dem Ruf ihrer Jugendidole. Von den ursprünglichen NAZARETH-Gründungsmitgliedern von 1968 ist zwar nur mehr Bassist Pete Agnew mit von der Partie, dessen Sohn Lee besetzt bereits seit 1999 das Schlagzeug und mit Carl Sentance (Ex-KROKUS-Sänger) wurde auch ein toller Ersatz für den gesundheitlich angeschlagenen Sänger Dan McCafferty gefunden. Komplettiert wird die Band seit 1994 von Gitarrist Jimmy Murrison.


Doch bevor es auf der Komma-Bühne mit den, *pardon*, Rockopas von Nazareth losging, gab es noch den Auftritt der Vorgruppe SHEZOO zu überstehen. Bitte zu beachten, dass es sich hierbei um meine höchst subjektive Meinung handelt, aber mich hat die Schweizer Heavy-Rock-Band einfach nicht gefesselt. An personalisierten Mikroständern habe ich ja schon einiges gesehen, wie den tollen selbstgebauten Skelettständer von ASPHAGOR-Frontmann Steph, oder das Kruzifix von Zakk Wylde von der BLS. Aber… das Teil hier von Sängerin Natascha muss man auch einmal gesehen haben. Der mit schwarzen Federn und silbernem Glitzerzeugs versehene Ständer wurde von der Sängerin herumgerissen, mal mehr zu der restlichen Performance passend, mal weniger. Hat übrigens nichts mit Weihnachten oder Perchtenzeit zu tun, der Ständer, ein Blick auf ihre Homepage sagte mir, dass das wohl Dauerequipment ist. Positiv herausgestochen hat für mich Gitarrist Micha, der mit einer anderen Singstimme sicher besser zur Geltung kommen würde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber eigentlich galt unser Erscheinen ja den schottischen Rockern von NAZARETH, und auf diese freute ich mich nun umso mehr. Mein innerer Ohrwurm spielt natürlich bereits „Dream on“ und „Love Hurts“, aber die Band tut einen Teufel und verpulvert die Alltime-Hits, die auf keinem Konzert fehlen dürfen, nicht zum Anfang. Carl Sentance, der das schwere Erbe angetreten hat, die charakteristische Reibeisenstimme von Dan McCafferty zu ersetzen, meistert seinen Auftritt bravourös und zeigt der Jugend, dass man auch Ü50 noch ordentlich Gas geben kann auf der Bühne. Das ist der Punkt, der mich oft ein wenig seufzen lässt, wenn Künstler auf der Bühne so sprichwörtlich die Sau rauslassen, und das Publikum das höchstens mit ein wenig von links nach rechts wippen und leichtem Kopfnicken quittiert. Ebenfalls einen tollen Auftritt legte sehr gentlemanlike das einzig verbliebene NAZARETH-Gründungsmitglied Pete Agnew hin. Egal ob es Nummern von dem neuen Album „Tattoed On My Brain“ waren oder alte Songs, die er seit sage und schreibe 50 Jahren performt – man merkt ihm immer noch die Freude an der Musik, an Liveshows und am Kontakt mit den Fans an. Und dann ist es endlich so weit, die ersten Klänge von „Dream on“ werden laut, die Smartphones rundherum gezückt und viele von uns landen gedanklich an einem Ort ihrer Jugend, den sie mit diesem Song verbinden. Und nein, auch bei „Love hurts“ ist es kein Heruntergeleier von etwas, was halt präsentiert werden muss, sondern ein „Ihr wollt es? Dann geben wir es euch!“, ambitioniert, schön und stimmig.

Natürlich ließ sich NAZARETH auch zu einer Zugabe überreden, und hängte den dankbar applaudierenden Fans noch drei Nummern an. Ich hoffe sehr, dass ich noch ein weiteres Mal die Gelegenheit haben werde, die Band in dieser Besetzung zu sehen, die unerschütterlichen Schottenrocker haben es mir definitiv angetan.

     

 


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