10.11.2018, Wiener Stadthalle (Halle D), Wien
BRING ME THE HORIZON
BRING ME THE HORIZON - FIRST LOVE TOUR
Schwarze, maximal-zerrissene Röhrenjeans, Chucks und ein Bandshirt mit Regenschirm, beziehungsweise Lebensblume. Spätestens jetzt sollte erkennbar sein wohin die Reise heute geht - zu niemand geringeren als den Metalcore Legenden BRING ME THE HORIZON aus Sheffield (UK). Viele von uns wurden durch die Musik der Truppe stark in ihrer Jugend geprägt, oder fanden gar so den Weg zu härteren Klängen. Die Band überzeugt ihre alten Fans und sammelt ständig Neue, mit ihren dynamischen Stilwechseln, sodass kein Album dem Vorgänger gleicht.
Der kommerzielle Durchbruch im Metalcore wurde mit „There Is A Hell, Belive Me …“ geschaffen und ebnete zugleich den Weg für das darauffolgende Album „Sempiternal“ (welches unter vielen Fans als Favorit fungiert) welches den Sound des Vorgängers mit neuen, atmosphärischen Riffs und einem Keyboarder gebrochen hat, jedoch wenig an Härte einbüßt. 2015 erschien ihr letztes Album „That’s The Spirit“ welches sich gut in der Alternative Rock/Metal Schiene macht und außergewöhnlich experimentierfreudig rüberkommt.
Genug in den alten Zeiten geschwelgt – am 25. Januar 2019 kommt das neue Werk des Quintetts auf den Markt, welches sich „Amo“ nennt. Passend dazu findet gerade die First Love Tour statt.
Langsam, aber stetig füllte sich die Stadthalle. Es scheint als ob BMTH auch hierzulande noch eine der Größten ihres Genres sind. Stille. Endlich kam die Truppe mit einer wahnsinnig gut inszenierten Lichtshow auf die Bühne. Frontman Oliver Sykes war fast komplett in weiß gehüllt – dies schien dem Gesamtbild der Band eine (für den Metalcore) ungewöhnlich, fröhliche Ausstrahlung zu verleihen.
Als Opener bekammen wir „Mantra“ auf die Ohren. Dieser Song ist der erste, welcher vom neuen Album (inklusive Musikvideo) veröffentlicht wurde. Lyrisch und videotechnisch werden Themen wie Sekten und Kult behandelt – wobei die Ästhetik des Clips stark an „American Horror Story“ erinnert und der Chorus wie von Siri eingesungen klingt. Nichtsdestotrotz ist „Mantra“ ein wahnsinnig kraftvoller Song, welcher Potenzial hat, Stadien zu füllen.
Als nächstes ging es mit dem „Sempiternal“ Klassiker „House Of Wolves“ weiter – hier bedarf es wenig Worte. Jeder alt eingesessene Fan sang spätestens ab der dritten Zeile mit. Gleich im Anschluss bekamen wir „Avalanche“ aus „That’s The Spirit“ zu hören. Auch hier kann man von einem exzentrisch-euphorischen Stück mit leicht eingängigen und zum Mitsingen einladenden Klängen sprechen.
Gleich im Anschluss gab es wieder härtere Klänge aus „Sempiternal“ (ja – die Mischung stimmt genau!) auf die Ohren. „Go To Hell For Heaven’s Sake“ ist ein dunkeles, ruppiges Stück welches von harten und kurzen Screams lebt. Gleichzeitig bahnte sich auch eine Lichtshow der Superlative an. Passend zum Refrain verfärbte sich der Lichtrahmen orange, bis blutrot und glitt schräg in Richtung Boden herab. Ähnlich dazu war auch „It Never Ends“, der einzige Unterschied war, dass dieser Titel nochmal ein Stückchen heavier präsentiert wurde.
Anschließend konnten wir den zweiten neuen Song – „Wonderful Live“ hören. Ein alternativ, etwas Linkin Park angehauchtes Lied, welches niemand geringeren als Dani Filfth als Gastsänger hat (wer Dani gerne einmal im Corpsepaint beim Frühstückflocken kaufen sehen möchte, sollte sich unbedingt das Musikvideo ansehen). Danach kamen gleich zwei der größten BMTH Hits, nämlich „Happy Song“ – ein grooviges Stück mit Kinderchor und „Sleepwalking“ – atmosphärisch-düster, so wie wir die Jungs lieben gelernt haben. Nicht weniger beeindruckend wurde „Can You Feel My Heart“ performt, was mich glatt wieder zu meinem 16-jährigen Ich zurückbeamen ließ.
Nach dem romantisch verträumten „Follow You“ und dem punkig-angehauchten „Antivist“ kam mein persönliches Highlight – die Akustik Performance zu „Drown“ – hier wurde erneut die Bandbreite von Sykes Stimme verdeutlicht. Last but not Least – bekamen wir nochmal zwei Hits aus „That’s The Spirit”. Zuerst „Doomed” und anschließend die gewalitg, mitreißende Hymne “Throne.
Fazit? BRING ME THE HORIZON haben über die Jahre hinweg an nichts eingebüßt. Auch wenn es sie stilistisch mittlerweile in eine komplett andere Richtung verschlagen hat, ist ein Konzert der Gruppe für jeden wahren Fan des Metalcore ein Must Have Seen.
Setlist (ohne Gewähr):
01. Mantra
02. The House Of Wolves
03. Avanalche
04. Go To Hell, For ...
05. It Never Ends
06. Wonderful Live
07. Shadow Moses
08. Happy Song
09. Sleepwalking
10. Can You Feel My Heart
11. Follow You
12. Antivist
13. Drown(Acoustic)
14. Doomed
15. Throne