07.06.2018, Rockhouse-Bar, Salzburg

KARMA TO BURN & THE FREEKS & RHINORINO

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 11.06.2018

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Und wieder einmal beehren wir die Salzburger Rockhouse-Bar, für einen freudvoll-musikalischen Abend. Musste der Berichterstatter beim letzten Besuch von KARMA TO BURN leider passen, so war die Tatsache, dass die Ami-Stoner recht kurzfristig auf den Konzertabend in Salzburg aufsprangen, umso mehr willkommen. Bis es dann allerdings ans musikalisch Eingemachte ging, sollte es aber etwas länger dauern...

Denn die beiden Gruppen, die als Auftakt des Drei-Gänge-Musikmenüs fungieren sollten, waren schlichtweg nicht da. Irgendwo auf der Strecke München, wo sie am Vortag spielten, und Salzburg, zwischen Verkehrskontrollen, Reiseverkehr und Staus verschollen, herrschte um halb Acht, eine halbe Stunde vor dem eigentlich geplanten Beginn, noch tote Hose. Da nicht klar war ob es RHINORINO und THE FREEKS überhaupt noch rechtzeitig schaffen würden um zu spielen, wurde der Einlass kurzerhand hinausgezögert, was dank des lauen Wetters eben zum gemütlichen Biergartensitzen ausgenutzt wurde. Es war dann schlussendlich schon kurz vor neun, der letztmöglichen Startzeit, als der Van mit den beiden Bands am Rockhouse vorfuhr. Es passiert bestimmt selten, dass Bands, die gerade an der Venue einlangen, von begeistertem Gejohle lautem Szenenapplaus willkommen geheißen werden. Das Salzburger Publikum, sowie auch KARMA TO BURN, nahmen es locker, dass sich die Abendplanung verzögerte, dafür bauten beide Bands im Turbotempo auf und es konnte um Viertel nach Neun dann doch losgehen.

 

Das niederländische Trio RHINORINO freute sich dann sichtlich, dass sie doch noch die Möglichkeit bekamen zu spielen. Die beiden Herren und ihre Powerfrau am Schlagzeug dankten dem Salzburger Publikum den warmen Empfang, indem sie in der ihnen zugestandenen halben Stunde eine kesse Sohle auf die Bretter legten und eine kurzweilige, mitreißende Show boten. Die eingängig-rockigen Songs mit oftmals etwas punkiger Schlagseite erwiesen sich als genau der schwungvolle Auftakt den der Konzertabend nach der zähen Warterei gebraucht hatte. So macht's Spaß!

Sichtlichen Spaß hatten auch THE FREEKS auf der Bühne, die mit ausladender Keyboard-Burg das Tor zu spacigeren Klängen weit aufstießen. Zwar war der Bass ein wenig arg laut eingestellt, doch dafür grummelte und waberte das stonend-psychedelische Liedgut durch die Bar, dass es eine Freude war. Zwischen schwungvoll-fetzigem Rock und atmosphärischen Parts mäandernd, boten THE FREEKS ordentlich etwas fürs Ohr – und mit energiegeladener Performance war auch für den Augenschmaus gesorgt. Der kleine Schreiberling empfand die auf der Bühne brutalst abgehenden und mitleidenden Musiker schon einen Zacken zu überdreht und begab sich lieber zurück in den Biergarten um die Musik in Hörweite zu genießen, während drinnen ausgiebig die Rüben geschüttelt wurden und fleißig applaudiert wurde.


Bis dann KARMA TO BURN die Bühne entern konnten war es schon deutlich nach elf Uhr, doch die Zuschauer, zum größten Teil für die Amis gekommen, blieb überraschend standhaft für Salzburger Verhältnisse. Konnte man sonst um diese Zeit einen deutlichen Besucherschwund beobachten, so gaben sich an diesem Wochentag alle zahlenden Besucher geschlossen die (musikalische) Kante bis zum bitteren Ende. Gut, der Sound war wirklich laut, doch KARMA TO BURN sind auch eine Band, deren fett grummelnde Walzen genau das verlangen. Der Gitarrist wirkte vielleicht ab und an etwas müde (oder lag's an zuviel Alkohol?), doch das schmälerte die tighte Leistung der Amis zu keiner Sekunde. Mit den vibrierenden, mal repetitiv grollenden, dann wieder eruptiv hämmernden Klängen konnte man sich schlichtweg musikalisch in eine andere Galaxis schießen – was die vielleicht nicht zahlreiche, aber dafür umso begeisterte Meute vor der Bühne auch pflichtschuldig tat. KARMA TO BURN können einfach nicht schlecht sein. Punkt.

Ok, es war schon ziemlich spät, als man dann zu nachtschlafender Zeit, die Birne vollgeknallt mit Musik (bei einigen wars auch das ein oder andere Bier), aus der Rockhouse-Bar wankte. Der Abend mochte vielleicht zäh begonnen haben, doch er entwickelte sich zu einem wunderbaren musikalischen Beisammensein, das alle Beteiligten glücklich zurückließ.


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